Marionettentheater:Zurück zu den Wurzeln

Marionettentheater: Das verlangt Fingerspitzengefühl: Traudl Thule, Heidi Janićek und Dietmar Köstler (v.li.) führen drei der Marionetten, die beim neuen Stück zum Einsatz kommen.

Das verlangt Fingerspitzengefühl: Traudl Thule, Heidi Janićek und Dietmar Köstler (v.li.) führen drei der Marionetten, die beim neuen Stück zum Einsatz kommen.

(Foto: Arlet Ulfers)

Zaubermärchen in alter Fassung gespielt

Von Bettina Sturm, Starnberg

Das Starnberger Marionettentheater ist zurück mit einem bewährten Stück: Gespielt wird, zum mittlerweile vierten Mal in seiner mehr als 30 Jahre währenden Geschichte, "Prinz Rosenrot und Prinzessin Lilienweiß". Das Zaubermärchen frei nach Franz Graf von Pocci, ist ein Vierakter, gespielt wird die Fassung, die Egon Blädel im Jahr 1989 für die Starnberger Bühne erarbeitet hat.

Es geht dabei um Prinz Rosenrot, der, begleitet von seinem treuen Diener, dem Kasperl Larifari (wie gewohnt erfrischend in Mundart), auf der Suche ist nach seiner Braut, der Prinzessin Lilienweiß. Der böse Zauberer Zynaxus hat die junge Dame entführt und in eine Blume verwandelt. Hilfe bekommen Rosenrot und Larifari auf ihrer gefährlichen Suche von der Fee Bona und unfreiwillig vom Hofrat Dünkelmayr. Das Marionettentheater kehrt mit dieser Aufführung zu seinen Wurzeln zurück. Nicht nur bei der Stückauswahl, sondern auch bei den Sprechrollen: Verwendet wird nämlich die alte Aufnahme, die schon 1989 zur Aufführung kam. Das wirkt keineswegs altbacken, denn die erste Fassung ist näher an Poccis Original als die späteren Versionen. Marionettentheater-Urgestein Wolfgang Pusch, der bisher bei fast allen Aufführungen dabei war, sagt dazu: "Bevor wir Probleme mit dem Urheberrecht bekommen, haben wir lieber die alte Fassung genommen und auf das, was wir später dazugestrickt haben, verzichtet." Dennoch merkt man das Alter der Aufnahme kaum, wurde sie doch von Multitalent Patricia Rex bearbeitet. Das Spiel mit den Puppen ist gewohnt souverän, man merkt die Erfahrung, die die Spieler mitbringen. Nicht zuletzt beim Drachen, der von zwei Spielern geführt werden muss und der wegen des beengten Platzes auf der Bühne nicht einfach zu handhaben ist. Kasperl Larifari verblüfft immer wieder mit den Möglichkeiten, sich zu bewegen - seine Spielerin Heidi Janićek haucht ihm erstaunlich viel Persönlichkeit ein. Auch ihre Mitstreiter Dietmar Köstler (Prinz Rosenrot) und Traudl Thule (Fee Bona, Bär und Drache) spielen ihre Puppen ausdrucksstark. Das Stück ist am Samstag, 16. Dezember, um 15 und 17.30 Uhr zu sehen, am Sonntag, 17. Dezember, um 11 und 14 Uhr, sowie an den Wochenenden im Januar jeweils zur selben Uhrzeit. Karten gibt es im Museum Starnberger See oder an der Abendkasse. Die vordersten Reihen sind Kindern vorbehalten.

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