Kriminalitätsstatistik:Viel Arbeit für die Polizei

Einbruch

73 Einbrüche hat die Starnberger Polizei 2016 gezählt.

(Foto: Nicolas Armer/dpa)

Die Inspektion Starnberg verzeichnet 2016 mehr Ladendiebstähle und Einbrüche

Von Christian Deussing, Starnberg

Mit Einbrüchen, Betrug, Körperverletzungen und Sachbeschädigungen hat es die Starnberger Polizei zu tun. Im Vorjahr sind die Straftaten mit insgesamt 2213 Fällen um 6,7 Prozent gestiegen, die Aufklärungsquote liegt bei 61 Prozent. Diese Zahlen präsentierte am Donnerstag Starnbergs Polizeichef Bernd Matuschek der Presse. Für ihn sei an der Kriminalitätsstatistik auffällig, dass die Ladendiebstähle um fast 90 Prozent zugenommen haben. Was wohl auch damit zu tun habe, dass mehr Detektive eingestellt wurden, die mehr Langfinger angezeigt hätten, vermutete Matuschek.

In der Bilanz stellte er jedoch klar, dass die Diebstähle in wenigsten Fällen von Flüchtlingen begangen wurden, sondern vor allem von Rumänen. Matuschek sagte außerdem, dass Straftaten von Asylbewerbern meistens mit Konflikten untereinander in den Unterkünften zu tun hätten. Überdies würden sich immer weniger Bürger melden, die sich über Asylbewerber in ihrer Nachbarschaft oder im weiteren Umfeld beschweren. "Das hat sich gut eingependelt", berichtete Matuschek. Er lobte die engagierten Asyl-Helferkreise: "Diese sind Gold wert und federn sicher viel ab."

Registriert wurden 2016 insgesamt 73 Einbrüche, das sind 30 mehr als im Jahr zuvor. Allerdings ereigneten sich im Inspektionsgebiet in den vergangen sechs Monaten nur noch 14 Einbrüche. Mittlerweile alarmierten Einwohner häufiger die Polizei bei verdächtigen Wahrnehmungen, doch sollte das öfter "sofort oder zeitnah erfolgen", wünscht sich Einsatzleiter Kai Motschmann. Im Visier der Fahnder sind auch Jugendliche und Heranwachsende, die vor allem unter Alkoholeinfluss randalieren, schlägern oder Polizisten beleidigen. Es wurde betont, dass Strafanzeigen für die Täter unerwartete Konsequenzen haben könnte. Denn die Anzeigen würden oft auch der Führerscheinstelle gemeldet. Diese überprüfe dann, ob jene Personen charakterlich geeignet sind, sich ans Steuer zu setzen. Die Behörde könnte auch Führerscheine nach Delikten einziehen, die mit dem Straßenverkehr nichts zu tun hätten, betonte Polizeichef Matuschek.

Im vorigen Jahr wurden 2051 Unfälle gemeldet, ein Rückgang um 3,3 Prozent. Allerdings gab es dabei fast 300 Verletzte. Ein 18-jähriger Autofahrer kam zwischen Diemendorf und Tutzing ums Leben. Nach längerer Zeit haben sich im Jahr 2016 wieder mehr alkoholbedingte Unfälle ereignet, berichtete Johannes Bauer, Verkehrsexperte bei der Starnberger Polizei. Zu den hauptsächlichen Ursachen gehörten "Fehler beim Überholen und Abbiegen", zu geringer Abstand sowie "nicht angepasste Geschwindigkeit" - zum Beispiel bei Nässe, Schnee und Eis. Bauer teilte auch mit, dass die 18- bis 24-Jährigen 81 Unfälle verursacht hätten (plus 12,5 Prozent). Sie seien aber insgesamt am Unfallgeschehen erneut im Trend weniger beteiligt gewesen. Bei den Senioren (ab 65 Jahren) erhöhte sich die Zahl derer, die Unfälle verschuldeten, um 8,6 Prozent an. Das bestätige den Trend, erläuterte Bauer. Gemeldet wurden überdies 530 Unfallfluchten, die die Ermittler zu 42 Prozent aufklären konnten. Um 20 Prozent sank die Quote der Wildunfälle, nämlich auf 214 Kollisionen. Es kam zu 92 Fahrradunfällen, darunter mit 15 E-Bikern (plus zwölf Prozent). Verletzt wurden insgesamt 96 Personen. Die Radfahrer würden leider zunehmend Fußgänger auf Gehwegen gefährden, warnte Bauer. "Täglich erhalten wir dazu auch Beschwerden aus allen Gemeinden." In anderer Sache kann die Polizei aufatmen: Es gibt derzeit keine Unfallschwerpunkte - und auch weniger Verkehrsschilder haben die Sicherheit nicht beeinträchtigt.

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