Ein stilles Paradies will die Gemeinde Krailling hinter Margaretenkirche an der Würm schaffen. Wer Ruhe sucht oder einfach nur die Natur genießen will, soll in den "Garten der Stille" kommen können, sich auf einer Bank niederlassen und die Wasserspiele im neu angelegten Flussarm beobachten. So jedenfalls hatte es sich Bürgermeisterin Christine Borst vorgestellt. Umweltreferentin Susanne Brittinger hatte daraufhin einen solchen Garten skizziert, der etwas abgeschottet vom Weg über die Würmbrücke sein sollte. Das war vor etwa drei Jahren. Jetzt ist das rund 600 Quadratmeter große Areal hinter der Margaretenkirche leicht verwildert. Den Flussarm legte das Wasserwirtschaftsamt zwar schon im vergangenen Jahr an, aber sonst ist auf dem Grund nicht viel passiert. Ein Bauzaun schirmt ihn ab.
Grund für die Verzögerung ist die Zusage des Freistaats, das Vorhaben zu fördern. Die Gemeinde arrangierte einen Architektenwettbewerb. Nun ist der "Garten der Stille" detailliert geplant. Alles soll naturnah sein, sogar die Bank. Wer sich an der Würm niederlassen will, soll sich auf einen "grobbehauenen Baumstamm" setzen, so der Entwurf. Begeisterung löste das im Gemeinderat nicht aus. "Der Garten der Stille soll auch für Senioren sein und die wollen sich anlehnen, wenn sie sich setzen", monierte Dietlind Freyer-Zacherl (FBK) und erntete Zustimmung von allen Seiten. "Es macht kein Vergnügen, länger als eine halbe Stunde auf einem Baumstamm zu sitzen", klagte auch Martin Hoffmann (SPD). Alternativ gäbe es noch Flussbausteine, die das Wasserwirtschaftsamt in die Wiese am Würmarm gelegt habe, sagte Brittinger. Man entschied sich für die Lehne. Einige plädierten sogar für eine zweite Bank, doch die Mehrheit will erst einmal abwarten. Zu groß ist die Angst, dass Feierlustige von dem kleinen Gärtchen angezogen werden könnten und die Stille stören. Still ist es dort allerdings auch nicht. Der Verkehrslärm von der Staatsstraße ist nicht überhörbar.