Früher lernten die Kinder noch den Volksreim "Margareta mit dem Wurm, Barbara mit dem Turm, Katharina mit dem Radl, das sind die drei heiligen Madln", heute wissen viele Grundschüler nicht einmal, dass Krailling überhaupt eine Kirche hat. Der Leiter der Musikschule Thomas Schaffert war darüber so entsetzt, dass er ein Singspiel schrieb. Es heißt "Treffpunkt Margaretenstraße" und wird am Vorabend des Jubiläums am Samstag, 18. Juli, um 18 Uhr vor der Kirche vom Jugendchor von St. Elisabeth aufgeführt.
Darin nimmt er Schüler und Zuschauer mit auf eine kleine Zeitreise: An der Bushaltestelle am Paulhan-Platz, wo sich die Jugendlichen mittags treffen, taucht plötzlich eine mysteriöse Einladung auf. Neugierig und unbefangen folgen vier Jugendliche ihr nach und nach - jeder auf seine eigene Weise. Plötzlich begegnen sie der Generation ihrer Großeltern, die das Brauchtum rund um die Heilige Margaret noch pflegen. Sie erklären den jungen Leuten alles rund um die Margaretenkirche. Doch das ist erst die erste Station ihrer Reise. Bald darauf landen die erstaunten Jugendlichen im Mittelalter. Sie werden Zeugen, wie die Kraillinger Kirche eingeweiht wurde. Dort werden sie auch mit der Frage konfrontiert, was bedeutet es, eine junge Frau zu verehren, die sich 1000 Jahre zuvor im weit entfernten Kleinasien den Idolen des römischen Götterhimmels verweigerte? Letztlich kann jede Generation selbst entscheiden, ob sie daran erinnert werden will und wenn ja, wie. Mit dem Singspiel versucht Schaffert, eine Brücke zu bauen zwischen Gestern und Heute.