Die Kraillinger Eltern können aufatmen: Nach den Herbstferien stellt sich der MVV nun doch auf mehr Schüler am Morgen ein. Die Linien 966 und 936 ändern in der Früh ihre Route. Ursprünglich habe das Landratsamt sich auf Anfrage der Gemeinde darauf berufen, dass ein weiterer Bus nicht nötig sei, berichtete Geschäftsleiter Franz Wolfrum vergangene Woche. 20 000 Euro sollte Krailling für eine Zusatzfahrt zahlen. Das war der Gemeinde jedoch zu viel. Wolfrum konnte sich noch gut an die zahlreichen Beschwerden der Eltern im vergangenen Jahr erinnern, dass immer wieder Kinder draußen stehen blieben, als der Busfahrer bereits seine Türen geschlossen hatte. Einige Eltern mussten deshalb ihre Söhne und Töchter selbst zum Unterricht fahren. Damals konnte Wolfrum nichts mehr ändern. Doch dieses Jahr wollte er auf jeden Fall Abhilfe schaffen, deshalb hat er bereits für die Gemeinde mit Busunternehmen verhandelt, in der Hoffnung so schnell wie möglich, einen zusätzlichen Schulbus auf den Weg zum Gautinger Schulzentrum schicken zu können, der auch bezahlbar ist. Bis zu 10 000 Euro wollten die Gemeinderäte investieren.
Dass das Landratsamt nun doch von sich aus die Initiative ergriffen und eine kostengünstige Lösung präsentiert hat, freut Wolfrum um so mehr. Es spart der Gemeinde viel Geld. Statt 10 000 Euro wird sie nun lediglich etwa 1000 Euro mehr zahlen müssen. Denn der kleine Umweg von zwei Minuten, den die Linie 936 von Herbst an auf ihrer morgendlichen Runde fährt, erhöht das Defizit, das die Gemeinde ausgleichen muss. Künftig hält die 936 wie gewohnt um 7.25 Uhr an der Forst-Kasten-Straße, biegt dann zur Kraillinger Bibliothek (7.27 Uhr) ab, wo für gewöhnlich fast 40 Kinder warten, und fährt weiter über die Lohfeldstraße nach Stockdorf. Der Halt an der Heimstraße ist gestrichen. Die zwei oder drei Kinder, die dort eingestiegen sind, müssen nun eine Haltestelle weiter laufen. Die 966 indes beginnt von 7. November an nicht mehr an der Bibliothek mit ihrer Runde, sondern erst am Mitterweg um 7.30 Uhr. Anschließend fährt sie weiter zum Erlenweg. Bis Ostern will man nun schauen, ob sich der Umweg rentiert. Alle anderen Fahrten der 966 und 936 bleiben wie gehabt.