Krailling:Heißes Kult-Art Festival

Krailling: Kraillinger Kult-Art Festival

Das Kettenkarussell gehörte neben einem eigenen Kinderprogramm zu den Attraktionen für die Jüngeren auf dem Kult-Art Festival.

(Foto: Nila Thiel)

Tausende Besucher flanieren am Hitzewochenende über die Kraillinger Sanatoriumswiese. Es gibt einen regen Austausch mit Künstlern und Kunsthandwerkern

Von Blanche Mamer, Krailling

Sie hatten wieder Glück mit dem Wetter, die Organisatoren des Kult-Art-Festivals. Bei Sommerwetter zog es Tausende von Besuchern und Flaneuren aus dem Münchner Süden auf das Bauhofgelände an der Sanatoriumswiese. Schon am Freitagnachmittag waren Pkw- und Radl-Parkplätze rappelvoll. Das Bierzelt mit Live-Musik war ebenso gut besucht wie die Tische der Andechser Brauerei in der überdachten Scheune. Vor den Getränkebuden bildeten sich lange Schlangen, belagert waren die Bänke im Schatten.

"Vielleicht gibt es ja einen Stand mit Sonnenhüten, wie auf dem Tollwood", sagte eine ältere Dame zu ihrer Begleiterin. Doch ihre Hoffnung wurde nicht erfüllt. "Ohne meinen Fächer würde ich es gar nicht aushalten", meinte eine Standlbetreiberin, die trotz ihres Sonnendachs und einer großen Thermoskanne mit Eistee unter der Hitze litt. Nicht jeder der zahlreichen Kunsthändler und Kunsthandwerker hatte einen Platz in der kühlen Fuhrparkhalle ergattert oder hat einen Bauwagen mit Ventilator. Die Stockdorfer Malerin und Designerin Anne Franke gehörte zu den Glücklichen. Sie freute sich über ihren angestammten Platz in der hinteren Ecke der Halle. Schon vor ein paar Jahren hatte sie genau hier ihre Bilder und Skizzen aufgehängt. Die Nägel seien immer noch an Ort und Stelle, stellte sie fest. Da sie die Formate nicht geändert habe, könne sie sie einfach wieder benützen. Sie war zufrieden mit der Resonanz, selbst wenn sie am Samstag nicht allzu viel verkauft hat. Die Präsenz sei wichtig, die Gespräche mit den Besuchern.

Das findet auch die Stockdorfer Keramikerin Liliana Belfi-Fritsch. Ihr Stand mit blauem und weißem Steingut, das sich für Mikrowelle wie für Spülmaschine eignet, ist gut besucht. Dazu trägt sicher auch das kleine Schild mit der Aufschrift "es darf alles angefasst werden" bei. Die Töpferin ist sich sicher, dass viele der Flaneure, die erst mal nur neugierig sind, demnächst in ihrer Werkstatt in der Heimstraße vorbeikommen werden. Nicht ganz so glücklich zeigte sich eine Hobby-Näherin, die kleine Taschen und fröhlich bunte Kissen anbot, gefüllt mit Dinkel oder Heil-Schafwolle. Sie kam vom Schliersee, wurde bei einem anderen Markt für Krailling angeworben und war leicht enttäuscht. Bei diesem Wetter ließen Besucher wärmende Kissen genau so links liegen wie Webjacken aus dem Himalaja und Strickmützen für Kinder.

Apropos Kinder: Für sie gab es heuer eine ganz eigene Abteilung, wo sie T-Shirts bemalen, gärtnern und experimentieren konnten. Ein Mädchen aus Stockdorf berichtete ganz begeistert, dass sie einige Kräuter am Duft erkannt habe und jetzt ihre eigenen Kräuter aussähen wolle. Selbst als die Sonne schon unterging wollten die kleinen T-Shirt-Gestalter immer weitermachen.

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