Krailling:Gemeinderat lehnt Toiletten am Bergerweiher ab

Baumspringer am Berger Weiher

Badespaß am Berger Weiher - nur eine Toilette gibt es nicht.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Dietlind Freyer-Zacherl fordert vergebens ein Häuschen

Von Christiane Bracht, Krailling

Wer baden will, muss in Krailling nicht weit fahren. Der Bergerweiher ist ein Paradies, vor allem für Kinder - aber auch Erwachsene genießen hier gerne ein paar entspannte Stunden: planschen, sonnen, eine Runde schwimmen und wieder gemütlich ans Ufer legen. Die blaue Badeinsel und die Holzplattform sind wieder neu. Die Gemeinde hat weder Kosten noch Mühen gescheut, alles frisch herzurichten. Doch die Badefreude ist an manchen Stellen getrübt. Auch wenn es in diesem Sommer bislang nur wenige warme und sonnige Tage gab, so sind doch die Spuren des Badespaßes im Gebüsch um den Weiher herum immer deutlicher zu erkennen. Und so wird der Wunsch nach einem Toilettenhäuschen in Krailling immer lauter. Dietlind Freyer-Zacherl (FBK) hat sich dem jetzt angenommen und einen entsprechenden Antrag an den Gemeinderat gestellt. Darin fordert sie auch eine Kaltdusche am Weiher. "Der einzige Ort, der dafür infrage kommt, ist am Hang zur Gautinger Straße", sagte sie am Dienstag.

Auf Begeisterung stieß ihre Idee aber nicht: Matthias Walterspiel (CSU) erinnerte sich sofort, dass er im Englischen Garten schon einmal an einem "dieser scheußlichen Orte" war. "Das ist ein Klo-Ort, man riecht es", warnte er die Kollegen im Gremium. Richard Siebler (CSU) wehrte sich gegen ein Dixi-Häuschen. Am Osthang stehe bereits eines und das sei schon ein paar mal umgeworfen worden, erinnert er sich mit Schaudern. Wenn man eine Toilette baut, dann müsse es eine größere sein, plädierte er. "Aber ich würde sie nicht an den kleinen Weiher setzen." Freyer-Zacherls Mahnung, ein Örtchen sei kein Luxus, sondern hygienische Notwendigkeit, blieb ungehört. Ausschlaggebend war letztlich die Warnung von Umweltreferentin Susanne Brittinger, dass der Bergerweiher nicht offiziell als Badegewässer deklariert sei. Holzdeck und Badeinsel neu zu installieren, sei sehr aufwendig gewesen wegen der vielen Sicherheitsvorschriften. Sie fürchtete, wenn die Gemeinde nun noch mehr dorthin stelle, was für einen Badebetrieb nötig ist, müsse sie einen offiziellen Antrag stellen und zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen treffen. Eine Aufsichtsperson während der Badezeiten wäre dann Pflicht.

Man einigte sich darauf, dass man Schilder aufstellen will, die zur Toilette der Kraillinger Brauerei weisen. Der Wirt akzeptiere, dass die Badegäste zu ihm kommen, ohne eine Reinigungsgebühr von der Gemeinde zu verlangen. Manko: "Die Leute gehen nicht im Badeanzug über die Pentenrieder Straße, außer sie wollen etwas zu trinken oder zu essen kaufen", so Freyer-Zacherl.

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