Krailling:Gehweg bleibt finster

Nicht nur für Hunde ist sie ein Paradies. Auch viele Spaziergänger lieben die Sanatoriumswiese für kleine Ausflüge. Doch nachts dort herumzulaufen, ist manchem sehr unangenehm. Denn der Weg ist nicht beleuchtet und recht einsam. CSU-Gemeinderätin Eleonore Zwißler setzte sich deshalb sehr dafür ein, Lampen aufzustellen. Sie sah die Gemeinde in der Pflicht, da die Feuerwehrjugend dorthinaus laufen muss, wenn sie zu einem ihrer Treffen kommen will. Auch die Pflegekräfte im Waldsanatorium haben bereits geklagt, dass sie nur sehr ungern in den frühen Morgenstunden von der S-Bahn kommend über die Sanatoriumswiese zum Altenheim laufen. Viele hätten Schwierigkeiten, im Stockfinstern den Weg zu finden, wusste Zwißler. Und für die Barmherzigen Schwestern sei dies auch ein entscheidender Standortnachteil, denn gutes Pflegepersonal zu finden, ist für derartige Einrichtungen schwierig, noch dazu wenn sie etwas abgelegen sind.

Die Verwaltung prüfte die Sache. Doch die Preise haute die Gemeinderäte fast um - auch Zwißler. Schätzungsweise 420 000 Euro würden die Lampen kosten. Egal ob man LED-Technik oder Solarleuchten einsetzen würde, im Haushalt 2016 seien dafür keine Mittel eingestellt, sagte die Umweltbeauftragte Susanne Brittinger im Bauausschuss. Kämmerer Gerhard Friedrich machte auch darauf aufmerksam, dass die Sanatoriumswiese nicht der Gemeinde gehöre, sondern den Barmherzigen Schwestern. Wenn der Pachtvertrag Ende 2024 auslaufe, müsse man den ursprünglichen Zustand wiederherstellen - die Leuchten also abbauen. Angesichts dieses Ergebnisses schlug Martin Hoffmann (SPD) vor, dass es günstiger sei, jedem der etwa zwei Dutzend Radler und Fußgänger, die bei Dunkelheit regelmäßig über die Sanatoriumswiese laufen oder fahren müssen, Stirnlampen zu spendieren. Imme Kaiser (Grüne) empfahl bodennahe Leuchten als Alternative. Doch Brittinger gab zu Bedenken, dass diese Hindernisse für Mähmaschinen und Räumdienste seien. Zwißler bat darum ihren Antrag mit einer "wohlwollenden Ablehnung" zu quittieren. Zurückziehen wollte sie ihn nicht.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: