Krailling:"Bissl was Meditatives"

Krailling: Spatenstich: Ort der Stille

Schaufeln für die Fotographen (von links): Caroline Willy, Bürgermeisterin Christine Borst, Timo Herrmann und Helmut Mayer.

(Foto: Nila Thiel)

Krailling gestaltet die Grünfläche zwischen Margaretenkirche und Würm um

Von Annette Jäger, Krailling

In diesem Spatenstich liegt für die Gemeinde Krailling viel Symbolik: Mit der Verwirklichung des "Gartens der Stille" bei der Margaretenkirche direkt am Würmufer hat der Umbauprozess der Ortsmitte begonnen, der in zwei Bauabschnitten erledigt wird und voraussichtlich bis Ende 2019 dauern soll. Der Platz an der Würm ist das Initialprojekt der Planung, über die seit fünf Jahren diskutiert wird. Am Ende soll Kraillings Zentrum zwischen der Margaretenkirche und der Kraillinger Brauerei wieder sichtbarer und erlebbarer sein. Schon in zwei Wochen können dies die Bürger am Würmufer erfahren. Dann wird der "Garten der Stille" schon fertig sein.

Einen großen Wunsch hegen die Kraillinger: Die Würm soll zugänglich für die Öffentlichkeit sein und kein privates Flüsschen hinter hohen Gartenhecken. Dieser Wunsch sei im Rahmen der Bürgerbefragung des Ortsentwicklungsplans immer wieder geäußert worden, sagte Bürgermeisterin Christine Borst (CSU) beim symbolischen Spatenstich am Donnerstag. Mit dem neugestalteten Würmufer unterhalb der Margaretenkirche möchte die Gemeinde diesem Wunsch Folge leisten. Möglich wurde dies, nachdem die Gemeinde die Grünfläche und den Kirchenvorplatz kaufen konnte. Vorausgegangen waren langwierige Verhandlungen mit den Eigentümern. Die Wiese in unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche habe sich angeboten, hier ein "bissl was Meditatives, bissl was Ruhiges" zu gestalten, sagte Borst. Einen "Garten der Stille", auch wenn man die Stille wohl eher in sich selbst suchen muss. Durch den Verkehr auf der jenseits des Würmufers verlaufenden Gautinger Straße ist es alles andere als still.

Behutsam wollen die Landschaftsarchitekten vom Büro bbz in Berlin vorgehen. Einige Bäume, die die Kirche bisher verdeckt haben, sind bereits gefallen. "Die Kirche ist jetzt wirklich präsenter und erlebbarer" sagte Bauamtsleiter Helmut Mayer. Der Zaun, der das Grundstück vom Fußweg abgrenzt, soll niedriger und die dortigen Bäume sollen ausgelichtet werden, so dass das Grundstück einladender und offener wirkt, sagte Architekt Timo Herrmann. Eine Bank mit Lehne - ein vom Gemeinderat geäußerter Wunsch - wird aufgestellt, mit Blick auf die Würm. Ein Holzkünstler ist beauftragt, hier etwas Besonders zu gestalten. Mehr wird es nicht geben, im Frühjahr nur noch einen blauen Scillateppich: kleinblütige blaue Blümchen, die sich wie ein Teppich über das Grundstück bis an die Würm ziehen.

Im zweiten Schritt steht im kommenden Jahr der Umbau des Kirchenvorplatzes auf der Agenda. Statt Kies wird es einen festen Bodenbelag geben, um den Ort besser für Marktstände nutzen zu können. Zum Nachbargrundstück werden Zaun und Hecke etwas niedriger gehalten, so dass der Platz optisch offener wirkt. Vom Kirchenvorplatz, soll man die Würm sehen können.

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