Kontrollaktion:92 Radfahrer verwarnt

Gautinger Polizei kontrolliert eine Woche lang in der Bahnhofsstraße

Insgesamt 92 Radfahrer hat die Polizei in Gauting bei Kontrollen in der vergangenen Woche mit einem Verwarnungsgeld in Höhe von zehn Euro belegt, weil sie auf dem Gehweg gefahren sind. Ziel der siebentägigen Aktion, die anders als in der Vergangenheit diesmal nicht angekündigt wurde, war eine "Steigerung der Verkehrssicherheit durch Sensibilisierung der Radfahrenden", wie es in der Bilanz der Polizei heißt. Viele Radfahrer, die bemängelt werden mussten, zeigten laut Polizei Verständnis für den schwächsten Verkehrsteilnehmer, den Fußgänger. Sechs Radfahrer wurden verwarnt, weil sie Kopfhörer trugen, drei waren ohne geeignete Beleuchtung unterwegs. Positiv bewertet die Polizei, dass keiner der Radfahrer mit einem Bußgeld nebst Punkten in Flensburg rechnen muss.

Kinder, die erwischt wurden, bekamen nur einen Rüffel. Vereinzelt mussten die Beamten aber Jugendlichen von 14 Jahren an das Verwarnungsgeld von zehn Euro aufbrummen. Die Beanstandeten zeigten sich laut Verkehrssachbearbeiter Josef Schmid überwiegend einsichtig und monierten den in der Bahnhofstraße fehlenden Radweg. "Auch bekamen die kontrollierenden Beamten mehrmals zu hören, dass Gauting eine fahrradunfreundliche Gemeinde sei", heißt es im Pressebericht. "Hier bleibt festzuhalten, dass der vorgegebene Straßenraum und auch die Topografie die Möglichkeiten der Straßenraumaufteilung nicht nur unerheblich einschränken." Kurz: Radl und Autos kommen sich zwangsläufig in die Quere. Die Polizei appelliert an eine einvernehmliche Lösung.

Bemängelt wurde von den Gautingern laut Polizei auch der Durchgangsverkehr sowie der sogenannte hausgemachte Verkehr etwa morgens und mittags zum Schulcampus. Viele Fußgänger und Radfahrer hätten aktiv das Gespräch mit den Beamten gesucht, um ihre Akzeptanz gegenüber der Radl-Kontrollen zu zeigen, so Schmid.

Als Gefahrenschwerpunkte wurden konkret die Bahnhofstraße beziehungsweise die Einmündung Bahnhofstraße/Bergstraße sowie der Pippinplatz/Pippinunterführung beschrieben. Dabei wurden auch die Bedenken der Radfahrer ernst genommen, welche sich auf der Fahrbahn, die sie benutzen müssen, schlichtweg unwohl und unsicher fühlten. Gerade im Bereich der Querungshilfen würden diese schnell und in knappem Abstand von Autos überholt.

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