Konsolidierungskurs:Schondorf muss weiter sparen

Lesezeit: 2 min

Seit Jahren wird über die Sanierung oder einen Neubau der Sozialwohnungen am Seeberg diskutiert. Nun sind 620 000 Euro dafür im Etat eingeplant. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Im Haushalt 2017 sind allenfalls für den sozialen Wohnungsbau größere Investitionen eingeplant

Die Gemeinde Schondorf hegt 2017 nur sehr bescheidene Investitionswünsche. Die einzige Ausgabe im Vermögensetat, die die Darlehenstilgung übersteigt, betrifft den Sozialen Wohnungsbau: Hierfür wird eine Summe von 620 000 Euro in das Zahlenwerk aufgenommen. Ob und wofür sie eventuell in Anspruch genommen werden sollen, steht aber noch offen: Das Geld könnte für die Sanierung der Wohnungen in der Seebergsiedlung oder für einen Neubau verwendet werden. Ansonsten ist in Schondorf heuer wie bereits im Vorjahr vor allem Konsolidierung angesagt. Seit dem Kauf des Prix-Grundstücks und dem Bau eines neuen Feuerwehrhauses in den Jahren 2014/2015 ist die Gemeinde tief in die roten Zahlen geraten: Anfang 2016 erreichte der Schuldenberg mit sieben Millionen Euro den Höchststand.

Auch das nun abgeschlossene Haushaltsjahr habe sich "sehr schwierig" gestaltet, sagte Kämmerer Andreas Hanel am Mittwochabend bei den Beratungen des Gemeinderats über den aktuellen Etat. 2016 konnte ein Grundstücksverkauf erst verspätet abgeschlossen werden - deshalb mussten dem Verwaltungshaushalt 288 000 Euro mehr zugeführt werden als geplant. Die Summe wurde durch diverse Einsparungen kompensiert, vor allem bei der Räumung des Prix-Geländes: Dort fielen um 628 000 Euro geringere Kosten an, als zunächst vorgesehen. So konnte 2016 eine Neuverschuldung doch noch vermieden werden, bis zum Jahresende nahm der Schuldenberg sogar auf 6,52 Millionen Euro ab. Allerdings habe Schondorf zweimal hintereinander nicht die Mindestzuführung in den Vermögenshaushalt erreicht, ab der ein kommunaler Etat als ausgeglichen gilt, räumte Hanel ein.

Im neuen Haushaltsjahr sollen die Verbindlichkeiten der Gemeinde abermals um gut 480 000 Euro schrumpfen. Dazu trage mit 710 000 Euro der Verkauf des Grundstücks an der Blombergstraße bei, dessen Erlös 2016 nicht mehr auf dem Konto eintraf, sagte Hanel. Zudem erhält die Gemeinde heuer 1,03 Millionen Euro für die Übertragung des Trinkwassernetzes an den Zweckverband Wasserversorgung Ammersee-West. Weiter ist eine Rücklagenentnahme von fast 580 000 Euro geplant. Als sechsstellige Ausgabeposten im Vermögenshaushalt schlagen die restlichen Arbeiten im Prix-Areal (400 000 Euro), ein neuer Mannschaftswagen für die Feuerwehr (120 000 Euro), ein Bauhoffahrzeug (120 000 Euro) sowie der Umbau des Bahnhofs und ein Stadel am Bauhof (je 100 000 Euro) zu Buche. Für Umbau und Erweiterung des Kindergartens sind im Vermögenshaushalt 95 000 Euro eingeplant. Zudem zahlt die Gemeinde insgesamt 1,43 Millionen an Personal- und Hauskosten für den Kindergarten, knapp 780 000 Euro fließen an Elternbeiträgen zurück.

Der Gemeinderat verabschiedete Haushaltssatzung einschließlich Stellen- und Finanzplan einstimmig. Der Etat 2017 umfasst im Vermögenshaushalt 3,1 Millionen und im Verwaltungshaushalt 8,5 Millionen Euro. Größter Ausgabeposten darin ist die Kreisumlage mit 2,3 Millionen Euro, gefolgt vom Kindergarten, den Schulen (580 000 Euro) und dem Unterhalt der Gemeindestraßen (577 000 Euro). Auf der anderen Seite rechnet Schondorf heuer mit Steuereinnahmen von 5,2 Millionen Euro.

© SZ vom 24.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: