So ist das eben. Jetzt bekommen die Bürger am Ostufer des Starnberger Sees zu spüren, was es auch bedeuten kann, wenn man einen privaten Klinikbetreiber in der Gemeinde hat. Sobald sich das Ganze nicht rechnet, wird eben dicht gemacht. Ende. Aus. Und es ist auch kein Geheimnis, dass Geld dafür ausschlaggebend war. Aus wirtschaftlichen Gründen habe man sich zur Schließung entschlossen, hatte es Mitte Oktober lapidar in der Pressemitteilung aus dem Hause Schön geheißen. Und die Erklärung dazu lautete: "Trotz Investitionen von mehr als 50 Millionen Euro in den vergangenen 15 Jahren" habe man das Krankenhaus "nicht auf Erfolgskurs" bringen können, denn mit einer geringen Größe von nur 60 Patientenzimmern gehöre es zu den Einrichtungen, die von den Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen und dem Kostendruck besonders betroffen seien. Es fehlte laut den Verantwortlichen schlicht an Wachstumsoptionen. Kein Wunder, dass Bergs Bürgermeister Rupert Monn von der Entwicklung alles andere als angetan war. Schließlich hatte die Gemeinde immer auf Seiten des Krankenhauses gestanden - allein schon wegen der Versorgung der Patienten am Ostufer des Sees.
Landrat Karl Roth wird es in diesen Tagen hingegen sehr bewusst geworden sein, was für ein Glück es ist, ein kommunales Krankenhaus am Ort zu haben. Und dann noch eines wie die Starnberger Kreisklinik. Die sich nicht nur über Wasser halten kann, sondern sogar schwarze Zahlen schreibt. Die Rendite des Hauses liegt immerhin bei fünf bis sechs Prozent. Geschäftsführer Thomas Weiler ist es gelungen, die Finanzen in Ordnung zu bringen und sogar so gut zu wirtschaften, dass man weitere Krankenhäuser übernehmen konnte. Das ist nicht normal in der heutigen Zeit und für den Landkreis Starnberg und seine Bürger ein wirkliches Glück.