Natürlich lässt sich leicht argumentieren, dass es letztendlich ja immer die selben Firmen sind, die sich beim Ökoprofit-Wettbewerb engagieren. Es stimmt ja auch, dass im Landkreis Starnberg sich im Durchschnitt nicht einmal ein Dutzend Unternehmen pro Jahr bei diesem Wettbewerb engagieren, der in Linz erdacht und dann in München erstmalig in Deutschland praktiziert worden ist. Von der Landeshauptstadt aus hat sich Ökoprofit dann langsam, um nicht zu sagen, mühsam in die Landkreise im Umland vorgearbeitet. Ohne jedoch große Resonanz zu finden. Das ist eigentlich erstaunlich, denn wenn sie das Wort "Kostensenkung" hören, bekommen Geschäftsführer und Manager sofort spitze Ohren. Aber, so hören es die Veranstalter von Ökoprofit, für so etwas habe man "einfach keine Zeit".
Aber sticht dieses Argument wirklich? Das "Keine-Zeit-haben" kann schnell zum Bumerang werden. Denn gerade in guten Zeiten sollten Unternehmer vorausschauend planen und die Voraussetzungen dafür schaffen, künftig noch energieeffizienter, ressourcenschonender und damit kostensenkender zu arbeiten. Zudem gibt es seit Anfang dieses Jahres eine staatliche Förderung, so dass sich auch kleine Firmen die Teilnahme problemlos leisten können. Einzige Voraussetzung ist der gute Wille und das Engagement, sich und die Firma auf Energieeffizienz und andere Umweltaspekte hin unter die Lupe nehmen zu lassen - und dann auch die nötigen Konsequenzen zu ziehen, wenn Energielecks aufgetan oder Stromfresser identifiziert worden sind.
Ja, es erfordert einen gewissen Aufwand, durch mehrere Workshops, Vor-Ort-Beratungen und Gesprächsrunden durchzuhalten - aber es ist gut investierte Zeit. Auch den Energieverbrauch zu senken und den CO₂-Ausstoß zu verringern, sind Beiträge zur Energiewende, die sich der Landkreis Starnberg ja auf die Fahne geschrieben hat.