Kommentar:Ein Gewinn für alle Beteiligten

Bezahlbare Wohnungen für Staatsbedienstete zu bauen, ist eine zukunftsfähige Entscheidung der Buchheim-Stiftung

Von Otto Fritscher

Wenn sich Bauherr, Gemeinde und Landratsamt nicht einig sind, kommt es oft zu einem unerfreulichen Hickhack, der zu einer Verzögerung oder gar zum Scheitern eines Bauprojektes führt. Das schien sich auch im Fall des Grundstücks anzubahnen, auf dem Lothar-Günther Buchheim in Feldafing gelebt, gearbeitet, gemalt und gesammelt hat. Nach dem Tod des Buchheim-Ehepaars wollte die Buchheim-Stiftung zwei massive Baukörper auf dem Areal errichten und dann die Wohnungen vermieten, um den laufenden Betrieb des Museums in Bernried zu sichern. Die Gemeinde spielte nicht mit, das Landratsamt indes genehmigte den Vorbescheid, die Stiftung hätte sich - möglicherweise per Gerichtsprozess - durchsetzen können. Nun bahnt sich mit dem Bau von Wohnungen für Staatsbedienstete eine gute und einvernehmliche Lösung an.

Diese wird auch von der Mehrzahl der Gemeinderäte mitgetragen, wenngleich einige erstaunlich kleingeistig ins Feld führten, in Feldafing gebe es doch gar nicht so viele Staatsdiener, die solch günstigen Wohnungen bräuchten. Aber etwa auch die jungen Polizeibeamten, die in der Starnberger Inspektion arbeiten, sind für Feldafing zuständig - und brauchen dringend bezahlbaren Wohnraum.

Manche in Feldafing trauern immer noch der alten Buchheim-Villa nach. Sie hätten dort gern eine kleine Filiale des Buchheim-Museums gehabt. Die Stiftung hat das Gebäude, das nicht unter Denkmalschutz stand, aber in denkbar schlechtem Zustand war, abreißen lassen. Eine gute Entscheidung, denn mit mehr als ein paar Hundert Besuchern pro Jahr rechneten die Experten nicht. Und mit den günstigen Wohnungen für Staatsbedienstete mit schmalem Geldbeutel ist nun eine zukunftsfähige Lösung gefunden. Eine Win-win-Situation, wie man auf Neudeutsch so schön sagt.

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