Kinder-Demo in Andechs:Protest gegen Hundekot

Kinder-Demo in Andechs: Auf großen Plakaten äußern Andechser Schulkinder ihren Unmut über die stinkenden Hinterlassenschaften im Schulhof. Der eigentlich geplante Protestzug fiel wegen des Sturms am Morgen aus.

Auf großen Plakaten äußern Andechser Schulkinder ihren Unmut über die stinkenden Hinterlassenschaften im Schulhof. Der eigentlich geplante Protestzug fiel wegen des Sturms am Morgen aus.

(Foto: Arlet Ulfers)

Schüler machen auf ein unappetitliches Problem aufmerksam.

Von Ute Pröttel

"Hundekacke an den Schuhn - meine Mama hat was Besseres zu tun" oder "Zwischen Hundekot und Müll im Gras macht die Pause keinen Spaß". Eigentlich wollten die Andechser Grundschüler am Donnerstag laut lärmend durch den Ort ziehen und auf die Verschmutzung ihres Pausenhofs aufmerksam machen. Dazu hatten sie Trillerpfeifen, Glocken, Tamburine und Plakate mitgebracht. Gebastelt wurden die nicht in der Schule, sondern zu Hause. Wegen des heftigen Sturms am Morgen wurde der Demonstrationszug aber abgesagt. "Unsere Absicht war es, die Leute wachzurütteln und den einen oder anderen Anlieger zu ermutigen, ein Auge auf das Schulgelände zu werfen", sagt Rektorin Barbara Pfaffinger.

Vor drei Wochen hat sie Alarm geschlagen. Zum wiederholten Mal fand sich auf der Terrasse vor ihrem Büro ein unübersehbarer Hundehaufen. "Jetzt stinkt es uns. Da müssen wir etwas unternehmen", sagte sie sich. Das Charmante an der Carl-Orff-Grundschule ist, dass das Gelände nicht eingezäunt ist. Vor der Schule befindet sich ein Spielplatz mit einem kleinen Biotop, hinter der Schule erhebt sich ein markanter Hügel, auf dem sich der Bolzplatz befindet. Das Gelände ist für jedermann zugänglich und wird anscheinend besonders gerne für die Gassi-Runde genutzt. "Unser Pausenhof verkommt zur Hundeklowiese", beschwert sich Pfaffinger. Überall liegen "Tretminen" im Gras. Dabei gilt im gesamten Dorf eine Anleinpflicht. Schilder rund um die Schule weisen deutlich daraufhin.

In den Sommermonaten kommen zudem gerne Jugendliche auf das Schulgelände und hinterlassen dort Zigarettenkippen und Bierflaschen. Die Viertklässlerinnen Lilly, Fanny, Mara, Franka und Lilith ärgern sich, dass ihr Lieblingsplatz vor allem montags immer total vermüllt ist. Die Schüler haben einen Mülldienst organisiert und räumen mit Greifern ausgerüstet rund um die Schule auf. Um die Hundehaufen kümmert sich Hausmeister Alois Bals. Seit fünf Jahren ist er an der Schule und bestätigt, dass es seit den Sommerferien besonders schlimm geworden sei. Schüler, Lehrer und Eltern wollen dem nun nicht länger zuschauen.

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