Kempfenhausen:Einfach schreiben

Autor Anton Hunger aus Kempfenhausen

Anton Hunger ist gelernter Schriftsetzer und Zeitungsredakteur. Seitdem er nicht mehr in der Automobilbranche arbeitet, ist der Kempfenhausener vor allem als Autor tätig.

(Foto: privat)

Autor Anton Hunger stellt sein siebtes Buch vor

Von Otto Fritscher, Kempfenhausen

Andere Manager spielen in seinem Alter schon lange Golf, das tut Anton Hunger nicht. "Ich hab' kein Talent dafür", sagt der 69-Jährige. Er hat vielmehr, schon kurz vor seinem Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben, vor rund zehn Jahren angefangen, Bücher zu schreiben. "Schließlich habe ich das Schreiben gelernt, als Zeitungsredakteur, und es fällt mir einfach leicht", sagt Hunger, der in Kempfenhausen wohnt. Man ist geneigt, dies zu glauben, wenn man sich seinem jüngsten Werk nähert.

Zunächst klingt es wie eine boulevardeske Räuberpistole, aber beim Lesen zieht einen der "Pakt mit dem Teufel" dann immer mehr in seinen Bann. Die georgische Mafia, die von Griechenland aus operiert, organisiert einen illegalen Waffendeal von Deutschland zu den Taliban, was der Zeitungsreporter Tom Schollemer von einem georgischen Privatdetektiv erfährt, der kurz darauf tot in einem See gefunden wird. Bei seinen Recherchen findet der Reporter heraus, dass ein griechische Steuereintreiber dem Mafia-Boss wegen Steuerhinterziehung auf den Fersen war, weshalb auch der Steuereintreiber sterben musste. Der Tod von beiden Protagonisten hängt also miteinander zusammen, was Schollemer erst sicher weiß, als er den "Pakt mit dem Teufel" einging. In welcher Gestalt dieser Teufel auftritt, sei an dieser Stelle nicht verraten.

Es ist das siebte Buch, aber der erste Roman von Anton Hunger, der in seinem früheren Berufsleben Kommunikationschef von Porsche war. Dennoch, oder gerade deswegen, liegt dem Kriminalroman, der ja von der Finanzkrise, Leerverkäufen, Griechenlands Schuldenkrise und anderen aktuellen Ereignissen handelt, ein großer Recherche-Aufwand zu Grund. "Die Fakten müssen auch in einem Roman einfach stimmen", sagt Hunger. "Der Pakt mit dem Teufel" kommt am Mittwoch, 30. August, in den Handel.

Hunger, gelernter Schriftsetzer und Journalist, unter anderem bei der Stuttgarter Zeitung, hat 2014 in "Die Wahrheit liegt auf dem Platz" über das - wie er sagt - "vertrackte Verhältnis" zwischen Journalisten und Pressesprechern geschrieben, aber 2011 auch schon in "Das Schlachtfest" über Hausschlachtungen mit Rezepten. Aus dem Jahr 2007 datiert Hungers bislang erfolgreichstes Buch, die "Gebrauchsanweisung für Schwaben", die sich inzwischen mehr als 50 000 Mal verkauft hat.

"Der Pakt mit dem Teufel" wird nun auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt, die vom 11. bis 15. Oktober in der Main-Metropole stattfindet. Dann wird das Buch bei der Südwest-Presse in Ulm präsentiert. Hunger, der lange im Schwabenland gelebt und gearbeitet hat, wohnt heute am Starnberger See. Vielleicht hat er auch deshalb ein Buch mit dem Titel "Nah am Wasser" geschrieben.

Und was kommt als nächstes? Nun, so genau will es Hunger nicht verraten, aber er könne sich vorstellen, dass Tom Schollemer, der Journalist, auch in seinem nächsten Buch sich wieder auf die Suche nach der Wahrheit begibt. Angelehnt an einem spektakulärem Fall, der erst kürzlich durch sämtliche Medien ging.

Anton Hunger, "Der Pakt mit dem Teufel", Kriminalroman, Verlag Klöpfer und Meyer, Tübingen, 280 Seiten, 22 Euro.

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