Wenn es nach Christian Springer ginge - ja gut, aber es geht natürlich nicht nach Christian Springer. Wäre ja noch schöner, wenn sich irgendjemand von einem Kabarettisten vorschreiben ließe, wie er zu leben hat. Von wegen: mehr Visionen hinterlassen als Hinweise zur Entkalkung der Spülmaschine. Andererseits könnte man natürlich auch von Springer lernen. Warum nicht? Sein Programm "Trotzdem" zum Beispiel ist fast schon eine Art Gebrauchsanweisung zum Entkalken von Klischees. Wenn es so was geben sollte. Aber dieser Springer macht es dem Kabarettbesucher nicht leicht, sein Gastspiel am Donnerstag, 12. Januar, in Monis Brettl in Gilching ist schon wieder ausverkauft. Letzte Chance: die Warteliste. Außerdem gibt es noch einen Zusatztermin, allerdings erst am 5. Oktober 2017.
Wer sich nicht auf Hoffen und Bangen verlegen will, für den hält die Veranstalterin Monika Rother Trost bereit: Nächste Woche gibt es in ihrer Bühne eine der ungewöhnlichsten Englischstunden seit dem Brexit im vergangenen Juni, und für den Abend mit dem Kabarettpädagogen Sven Kemmler sind noch Karten zu haben. Laut Pressemitteilung spielt der 48-jährige Münchner in seinem Programm den Reiseleiter "in die Abgründe von Shakespeares Werkzeug und zu den Gipfeln von Eminems Malkasten". Immerhin spricht Kemmler angeblich fünf Dialekte und bis zu acht Akzente fließend - "von den Sümpfen Alabamas über Londoner Clubs und asiatische Straßenküchen bis hin zu schottischen Highlands ist ihm keine Betonung fremd". Kritiker fanden die "Englischstunde: Lachen und lernen" amüsant und erhellend. Die SZ empfahl: "Wer ein cooler Lehrer sein will, kommt gefälligst mit der ganzen Klasse". Die AZ meinte: "Er will nur spielen, und das macht er ebenso liebevoll wie virtuos mit den nationalen Klischees".
Kemmlers Solo am Donnerstag, 19. Januar, im Oberen Wirt in Gilching beginnt um 20 Uhr. Karten kosten 20 Euro.