Insekten:Berg summt

Die Bayern sorgen sich um die Natur ihres Landes und haben das deutlich zum Ausdruck gebracht. (Foto: Rupert Monn/privat)

Initiative möchte mehr Blühwiesen für Insekten im Ort

Von Sabine Bader, Berg

Die meisten Autofahrer kennen das ja noch: Spätestens alle drei Wochen hieß es, die Frontscheibe von den Überresten toter Mücken zu reinigen. Das ist vorbei. Heute kleben so gut wie keine Mücken mehr an den Windschutzscheiben.

Traurig, denn es bedeutet schlicht: Es gibt viel weniger Insekten. Erschreckend wenige. Das hat dramatische Folgen: Es werden weniger Pflanzen bestäubt, Vögel und Fledermäuse leiden an Futtermangel. Unter dem Motto "Global denken, lokal handeln!" will eine Berger Privatinitiative Gartenbesitzer, Landwirte, Vereine und die Gemeinde animieren, Blühwiesen anzulegen, damit es in Berg weiterhin summt, zwitschert und blüht. Die Gemeinde Berg macht den Anfang und legt auf der Insel am Gewerbegebiet Lohacker eine Blühwiese für Insekten an. Ein Experte wird in einer der kommenden Gemeinderatssitzungen referieren.

"Auf englischem Strapazierrasen gibt es nichts zu futtern", sagt Hermann Will von der Initiative "Berg summt und brummt".

Sein Rat an alle Eigentümer von Privatgärten und anderen Grünflächen ist einfach, aber wirkungsvoll: seltener mähen sowie Blühstreifen und Blumeninseln anlegen.

Auf noch etwas machen die Initiatoren aufmerksam: Auch im Hochsommer und Herbst haben Insekten Hunger. Zur Zeit der Obstblüte finden die Tiere recht viel Nahrung, aber im Spätsommer und Herbst wird es wieder eng. Was hilft, sind Spätsommer- und Herbstblüher zu pflanzen, sagt Will. Hermann Will fände es auch schön, wenn man neben Insektenhotels, die ein oder andere "unaufgeräumte Stelle" in seinem Garten ließe. Auch hier finden Tiere Wohnraum. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.berg-summt.de

© SZ vom 30.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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