Inning:Wasser wie vor 50 Jahren

Franzosen besichtigen Wasserschutzgebiet; Wasserschutzgebiet Inning

Peter Zimmermann (links) vom AELF erklärt den französischen Gästen die positiven Veränderungen im Inninger Wasserschutzgebiet.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Französische Delegation besichtigt das Schutzgebiet in der Ammerseegemeinde

Von Astrid Becker, Inning

Es ist noch nicht so lange her, dass die Wasser- und Abwasserbetriebe Ammersee (AWA) den Bauern in diesem Teil des Landkreises ein großes Kompliment gemacht haben. Beispielhaft, so hieß es damals in einer Gemeinderatssitzung, in der es um den Neubau des Brunnens II in Schlagenhofen ging, hätten die Landwirte auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verzichtet und so einen großen Beitrag zum Thema Wasserschutz geleistet. Diese Leistung ist am Dienstagnachmittag sogar einer Delegation der französischen Wasserwirtschaftsbehörde (Agence de L'Eau Seine-Normandie) in Inning vorgestellt worden.

Die französischen Wasserwirtschaftler waren einer Einladung des bayerischen Umweltministeriums gefolgt, das ihnen von 13. bis 15. Juni verschiedene Einrichtungen und Projekte der Landwirtschaft und der Regenwasserbewirtschaftung in München und Umgebung vorstellen wollte. Im Rahmen dieser Exkursion ging es um Trinkwasserschutz und freiwillige Bewirtschaftungsvereinbarungen, wie sie auch in Inning mit den Bauern geschlossen worden waren.

In den vergangenen 21 Jahren war das dortige Wasserschutzgebiet vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Weilheim (AELF), von der Gemeinde Inning und seit 2009 auch von der AWA Ammersee erfolgreich saniert worden - wie die Nitratwerte zeigen. Mit einem Rückgang dieser Werte um 60 Prozent (von 46,5 Milligramm pro Liter auf nur mehr 18,8 Milligramm pro Liter) dürfte dieses Wasserschutzprojekt wohl eines der besten in ganz Bayern sein. Denn damit liegen die Werte nur mehr drei Milligramm pro Liter von den erstmals gemessenen Nitratpegeln vor 50 Jahren entfernt. Auch in Sachen Pflanzenschutz haben sich die Landwirte, wie ja bereits von der AWA festgestellt, mächtig zurückgehalten. Nach Mitteilung des Amts für Landwirtschaft sind keine weiteren Einträge nachzuweisen. Ein Erfolg, der auch die französische Delegation bei ihrem Besuch im Wasserschutzgebiet Inning beeindruckte. Wie berichtet, soll hier auch ein neuer Ersatzbrunnen für Brunnen II gebaut werden, der aufgrund seines maroden Zustands erneuert werden soll. Darauf hatte man sich in der angesprochenen Sitzung des Gemeinderats verständigt, bei der die AWA die Pläne dafür vorgestellt hatte. Mit Versuchsbohrungen, die dieses Vorhaben sicherstellen sollen, wird noch heuer begonnen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: