Inning:Umstrittener Supermarkt

Viele Inninger Bürger wollen einen, doch das Grundstück fehlt

Von Astrid Becker, Inning

Die Gemeinde Inning soll einen neuen Supermarkt bekommen. Darüber sind sich die Gemeinderäte einig. Klar wäre mittlerweile auch der Standort: Und zwar soll der Markt am südlichen Ortseingang gebaut werden. Investoren, die sich auf derlei Vorhaben spezialisiert haben, stehen bereits bei Rathauschef Walter Bleimaier Schlange. Allerdings hapert es noch am Grund für das Projekt - das Areal, das sich am besten dafür eignen würde, befindet sich noch in Besitz eines Landwirts.

Die Rede ist von einer Grünfläche am südlichen Ortseingang, in unmittelbarer Nähe des jetzigen "Edeka-Supermarkts". Nach langen Diskussionen im Ort hatte man wohl diesen Standort als den dafür geeignetsten auserkoren. Davor hatte das Thema Supermarkt allerdings schon wieder die Gemüter hochkochen lassen. Denn zunächst war auch immer wieder von einem Discounter die Rede, der genau am anderen Ende des Ortes entstehen hätte sollen - und zwar in der Nähe der Gärtnerei Hübsch. Die Flächen rund um diesen Betrieb sollen zum Gewerbegebiet werden. Die Einnahmen, die damit erzielt werden könnten, würde Bürgermeister Walter Bleimaier gern für die Renaturierung des Inninger Baches an dieser Stelle nutzen, in dem die streng geschützte Bachmuschel lebt. Zudem könnte auf diese Weise die Zufahrt verlegt und so ein Unfallschwerpunkt auf der Ortsdurchfahrt beseitigt werden. Doch das ist bislang noch Zukunftsmusik. Interessenten, dort einen Discounter zu bauen, habe es bereits genügend gegeben, sagt Bleimaier auf Anfrage. Allerdings stellte sich heraus, dass dieser Standort dafür nicht geeignet ist. Unter anderem auch, weil sich schon allein bei dem Gerücht, ein Supermarkt werde gebaut, erheblicher Widerstand unter den Anwohnern regte und sogar schon von einem neuerlichen Bürgerbegehren die Rede war, sollte eine entsprechende Entscheidung getroffen werden. Auch in den Gewerbegebieten - im interkommunalen Gewerbepark, den Inning sich mit der Gemeinde Wörthsee teilt und in dem angrenzenden Areal, das ein reines Inninger Gewerbegebiet werden soll - ist ein Discounter wohl nicht zu verwirklichen, weil die gewünschten Größenordnungen dort nicht zugelassen sind.

Eine Befragung zum Einkaufsverhalten unter den Bürgern hatte jedoch zweifelsfrei ergeben, dass sich die Inninger einen zweiten Supermarkt wünschen - auch, weil sie das bisherige Angebot als zu gering erachten. Nur 25,4 Prozent der Befragten kauften demnach in Inning ihre Grundnahrungsmittel ein, der Rest nutzt laut Gemeindeblatt vom Februar dafür offenbar die Supermärkte und Discounter der Umgebung. Daher hat sich die Gemeinde schon einmal Gedanken gemacht, wo so ein neues Einkaufszentrum entstehen könnte. Als die beste Wahl wurde das Nachbargrundstück zum jetzigen Edeka angesehen - allerdings ist dieses Areal nicht Eigentum der Gemeinde. Erste Gespräche mit dem Besitzer, einem Inninger Landwirt, sind dem Vernehmen nach bisher ohne Ergebnis verlaufen.

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