Inning:17 Stunden für eine E-Mail

Gewerbetreibende in Inning treibt schlechte Internetverbindung um

Von Astrid Becker, Inning

Eigentlich sollten die Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung über den Ausbau des Breitbandkabelnetzes befinden. Doch dann wurde der Tagesordnungspunkt kurzerhand abgesetzt. Aus einem einfachen Grund: Die Deutsche Telekom hat den Vertrag, der ihr zur Unterzeichnung überlassen worden ist, noch nicht an die Gemeinde zurückgeschickt. Genau über diesen sollte der Rat aber befinden. Obwohl es soweit also nicht kam, entspann sich über das Hochgeschwindigkeitsinternet eine längere Diskussion.

Jürgen Hatz (BIZ) berichtete von einem Gewerbetreibenden, der von seinem "Home Office aus" des öfteren sehr große Datenmengen nach Amerika schicken wolle - und daran offenbar nicht selten scheitere: "Das dauert dann 17 Stunden", sagte er. Oder funktioniere gar nicht. Denn die Verbindung werde häufig wegen der Zeitüberschreitung gekappt. Bürgermeister Walter Bleimaier (CSU), Monika Schüßler-Kafka oder auch Barbara Wanzke (Grüne) schienen nicht so recht verwundert darüber zu sein und gaben ihr Wissen zu diesem Thema zum Besten, das in etwa so aussieht: Je näher jemand am Verteilerkasten wohne, desto eher komme er in den Genuss der Glasfaserkabel, die eben genau die schnelle Verbindung ermöglichen. Für alle, die weiter entfernt von dem Kasten leben, bleibe nur mehr Kupfer. Und Kupfer ist eben wesentlich langsamer.

Auch Hatz muss wohl mit diesen technischen Finessen vertraut sein. Denn er regte an, die Telekom nach Inning zu bitten und so herauszufinden, wo genau die versprochene schnelle Verbindung dann auch wirklich gegeben sei. Einmütig zeigte sich der Rat bei dem Vorschlag, doch wenigstens den Bürgern selbst die Möglichkeit zu geben, auf eigene Kosten Glasfaser verlegen zu lassen, zum Beispiel wenn Straßen saniert würden, wie Wanzke anregte. Das Ratsgremium wird diesen Punkt wohl in einer seiner nächsten Sitzungen noch einmal behandeln.

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