In der Ammerseegemeinde bahnen sich neue Auseinandersetzungen um das Thema Windkraft an. Wie die SZ erfahren hat, will die Bürgerinitiative für Innings Zukunft (BIZ) ihrem Ärger über die Bürgerversammlung am vergangenen Montagabend öffentlich Ausdruck verleihen. So planen die Vorstände am Freitag und Samstag einen Informationsstand vor dem örtlichen Supermarkt. Zudem soll in der kommenden Woche ein Flyer an alle Haushalte verteilt werden.
Bereits in den beiden letzten Gemeinderatssitzungen des vergangenen Jahres hatte die BIZ eine objektive Information in der Bürgersammlung zur geplanten Windkraft in Inning eingefordert. Doch genau dies sieht sie nun nicht umgesetzt. Vielmehr wertet die Initiative die "Face-to-Face"-Form, auf die die Stadtwerke München als Investor dem Vernehmen nach gedrängt hatte, als "reine Werbeveranstaltung für Windkraft", wie beispielsweise Robert Kaltenbrunner sagte.
Auch der BIZ-Gemeinderat Jürgen Hatz zeigte sich verärgert. Ihm habe die öffentliche Diskussion gefehlt, sagte er: "Man hätte das mit den Ständen und der Face-to-Face-Form trotzdem machen können." Er habe allerdings auch erwartet, dass die Gemeinderatsfraktionen auf dem Podium sitzen und Statements zu dem Vorhaben abgeben können. Ursprünglich sei ja auch geplant gewesen, dass der Gemeinderat, der ja für das Ratsbegehren durch alle Fraktionen gestimmt hatte, einen gemeinsamen Flyer herausgibt, in dem Vor- und Nachteile der Windkraft aufgeführt sind: " Das ist auch nicht passiert."
Von einer objektiven Information der Bürger könne also keine Rede sein, sagte Hatz. So sei die Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen überhaupt nicht geklärt worden und artenschutzrechtliche Belange und Bedenken zu wenig zum Tragen gekommen. Über die Gefahr, "mit diesem Projekt, das gute Verhältnis zu den Nachbargemeinden zu zerrütten, wurde gar nicht gesprochen." Dem wolle sich nun die BIZ annehmen, kündigte Hatz an.