Höhenrain:Schreck in den Morgenstunden

Ein Geisterfahrer auf der A 95 bringt Autofahrer in Gefahr

Von Astrid Becker, Höhenrain

Er hat nicht nur einigen Autofahrern einen großen Schrecken eingejagt und fast einen Streifenwagen der Polizei gerammt, sondern auch noch einen Verkehrsunfall verursacht: Der Geisterfahrer, der am Sonntag in den frühen Morgenstunden auf der Garmischer Autobahn in Richtung München unterwegs war.

Kurz nach 5:15 Uhr waren bei der Verkehrspolizeiinspektion Weilheim die ersten Mitteilungen über einen Falschfahrer auf der A 95 eingegangen. Bereits der erste Anrufer soll laut Polizei angegeben haben, dass ihm ein Auto auf Höhe der Tank- und Rastanlage Höhenrain auf der linken Spur entgegengekommen sei. Er selbst hatte sich auf der rechten Spur befunden und sei daher nur mit einem Schrecken davon gekommen.

Um diese Zeit war bereits eine Streife der Weilheimer Polizei im betroffenen Abschnitt der Autobahn unterwegs. Sie war aber zu einem anderen Einsatz unterwegs und wusste noch nichts von dem Falschfahrer in ihrer Nähe. Die Streife fuhr mit ihrem Wagen auf der linken Spur, als ihr zwischen der Tank- und Rastanlage Höhenrain und der Anschlussstelle Schäftlarn der Geisterfahrer entgegenkam. Nur durch ein geschicktes Ausweichmanöver konnte der am Steuer sitzende Polizist einen Zusammenstoß mit dem auf sie zufahrenden Auto des Falschfahrers verhindern. Die Beamten in dem Polizeiwagen schalteten sofort Blaulicht und Martinshorn an und versuchten den Geisterfahrer zu stoppen. Dieser ließ sich davon aber überhaupt nicht beirren und fuhr einfach weiter in Richtung München.

Bei der nächsten Möglichkeit wendeten die Beamten ihr Fahrzeug und versuchten den Geisterfahrer anzuhalten. Zudem informierten sie die Zentrale, die alle anderen in der Nähe liegenden Dienststellen mit der Sperrung der Zufahrten zur Autobahn beauftragten. Doch trotz allem konnte die Polizei einen Verkehrsunfall, der sich unmittelbar anschließend ereignete, nicht verhindern.

Denn unterwegs auf der Autobahn war um diese Zeit auch eine 19-jährige Geretsriederin mit ihrem Auto. Auf dem Beifahrersitz saß ihre 20-jährige, ebenfalls aus Geretsried stammende, Freundin. Wie der Streifenwagen zuvor fuhr auch die 19-Jährige mit ihrem Wagen auf der linken der beiden Fahrspuren und befand sich somit direkt auf Kollisionskurs mit dem Falschfahrer. Auf Höhe der Anschlussstelle Schäftlarn kam ihr dann das Fahrzeug des Geisterfahrers entgegen. Die Schülerin wich noch rechtzeitig nach rechts aus, musste jedoch so stark gegensteuern, dass ihr Auto ausbrach, ins Schleudern geriet und mit dem Heck die Mittelschutzplanke der Autobahn touchierte.

Beide Frauen kamen mit dem Schrecken davon, sie wurden nicht verletzt. Allerdings entstand an dem Wagen der 19-Jährigen nach Angaben der Polizei ein Sachschaden in Höhe von etwa 1000 Euro. Die Mittelschutzplanke wurde ebenfalls leicht beschädigt.

Weil keine weiteren Meldungen zu dem Falschfahrer eingingen, geht die Polizei davon aus, dass er die Garmischer Autobahn danach an der Anschlussstelle Schäftlarn verlassen hat. Die Verkehrspolizeiinspektion Weilheim sucht nun dringend nach Zeugen. Sie bittet alle Fahrzeugführer, denen der Pkw entgegengekommen ist oder Personen die Hinweise zum Falschfahrer oder dessen Fahrzeug geben können, sich unter der Telefonnummer 0881/640-302 zu melden.

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