Hobbygärtner:Die eigenen Radieschen ernten

Interessenten können sich wieder um Sonnenäcker bewerben

Von Ana Genz, Starnberg

Nichts schmeckt so gut und ist so gesund wie selbst angebautes Gemüse. Aber dafür muss erst einmal gesät, gehackt und geerntet werden. Wer keinen eigenen Garten hat, kann sich auf den Sonnenäckern der Starnberger Land Solidargemeinschaft verwirklichen. Für den Anbau muss man kein Profi sein. "Learning by doing" ist das Motto der Sonnenäckerbeauftragten Sophie Peikert.

Am Donnerstag, 22. März, gibt es von 19 Uhr an im Landratsamt Starnberg ausführliche Informationen rund um das Projekt. Der Grund: Ab sofort bis zum 10. April läuft die Anmeldefrist. Wer ein Jahr lang ackern will, sollte sich beeilen, denn die sonnigen Parzellen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Seit 2004 sind etwa 230 Hobbygärtner jährlich an den Standorten in Andechs, Gauting, Gilching, Herrsching, Inning, Krailling/Planegg, Oberpfaffenhofen, Pöcking und Seefeld aktiv.

"Wichtig ist es vor allem, das anzubauen, was man auch gerne isst", sagt Jana Schmaderer, die Vorsitzende des Vereins Starnberger Land. Besonders unkompliziert für den Anfang seien Radieschen, Erbsen und Bohnen. "Die Sonnenäcker sind ein schönes Hobby", findet Schmaderer. Ein bis zwei Mal die Woche müsse man sich um das Unkraut kümmern. Den Rest mache die Natur. Auch wenn es den meisten am Anfang schwer falle: Gegossen werden müsse nicht, weil im Erdreich genug Feuchtigkeit ist.

Wie kann man Erdflöhe auf natürlichem Weg los werden? Die Lösung heißt Gesteinsmehl. Wann wächst das Unkraut besonders stark? Die Antwort: um Pfingsten. Noch unerfahrene Gemüsebauern werden persönlich betreut. Ihnen empfiehlt Peikert erst einmal das Beackern eines halben Bifang. Ein Bifang oder Kartoffeldamm ist ein zirka 80 Zentimeter breites und 100 Meter langes erhöhtes Beet, das links und rechts durch zwei Furchen begrenzt ist.

Die Pacht eines solchen Bifangs kostet im Jahr 60 Euro. Landwirte machen die Flächen saatfertig, von Ende April bis November geht es dann ans Gärtnern. Nur kein mineralischer Dünger und kein chemischer Pflanzenschutz dürfen auf den Flächen verwendet werden. Um die Natur zu bewahren, verteilt die Solidaritätsgemeinschaft an alle Pächter Wildblütensamen für Bienen.

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