Das ist für die Gemeinde Herrsching ein harter Schlag: Die Firma Heine Optotechnik verlässt nach 70 Jahren ihren bisherigen Standort und zieht nach Gilching um. Im Gewerbegebiet Süd direkt an der Lindauer Autobahn wird ein neues Gebäude auf einer Grundfläche von etwa 21 000 Quadratmetern errichtet, die bereits vor neun Jahren erworben wurde. Die Bauarbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen und die neue Firmenzentrale Mitte 2019 bezugsfertig sein, teilte das Medizintechnik-Unternehmen am Donnerstag mit. In das Projekt würde ein höherer zweistelliger Millionen-Betrag investiert. Zudem sei geplant, im Zuge des Umzugs keine Stellen abzubauen, sondern die Kapazitäten eher noch zu erweitern. Derzeit ist Heine mit knapp 400 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber in der Region und gehört zu den Top-Gewerbesteuerzahlern in Herrsching.
Der neue Firmensitz würde sich verkehrsgünstig an der Autobahn befinden und "unter einem Dach" die bisher fünf Teilwerke Entwicklung, Vertrieb, Marketing und Verwaltung sowie die gesamte Produktion vereinen - und somit "deutliche Synergieeffekte realisieren", heißt es in der Presseerklärung des global tätigen Familienunternehmens. Die Firma kämpfe seit Jahren mit "großen logistischen Herausforderungen", weshalb man auch in Herrsching zunächst weitere Flächen erworben hatte. Doch ein Neubau-Projekt ließ sich dort offenbar nicht verwirklichen, die Firma stieß an ihre Grenzen.
"Wir bedauern den Wegzug von Heine", sagte auf Anfrage am Donnerstag Herrschings Bürgermeister Christian Schiller. Es bedeute ein Verlust von Arbeitsplätzen und vor allem bei der Gewerbesteuer. Das habe sicher Konsequenzen bei künftigen Haushaltsberatungen. Der Rathauschef kann aber die Gründe der Firma, nicht mehr in Herrsching bleiben zu wollen, durchaus nachvollziehen. Aber der Ort liege halt 20 Kilometer von der Autobahn entfernt und er könne "Herrsching nicht dorthin verlegen", so Schiller.