Herrsching:Mehr Klassenzimmer

Herrschinger Volksschule erhält einen Anbau

Von Patrizia Steipe, Herrsching

Wenn alles nach Plan läuft, dann können die Schüler der Christian-Morgenstern-Volksschule in Herrsching im Herbst nächsten Jahres einen Erweiterungsbau beziehen. Da der bisher zur Verfügung stehende Platz nicht mehr ausreicht, soll die Architektin Claudia Schreiber einen barrierefreien Anbau planen. Die Kosten werden auf etwa drei Millionen Euro veranschlagt. Den Auftrag hat die Planerin besonders gerne angenommen; schließlich war es ihr Vater, der die Volksschule vor ein paar Jahrzehnten entworfen hatte.

Jetzt soll es im Norden eine Erweiterung geben, die Schreiber optisch an den Bestand anpassen möchte. Im Untergeschoss entstehen zwei Computerräume und ein Klassenzimmer. Im Erdgeschoss finden drei Klassen und ein Nebenraum Platz, und in das Obergeschoss kommen drei Klassen sowie ein Sprech- und Erste-Hilfe-Zimmer. Die Innenwände sollen in Leichtbauweise errichtet werden, sodass die Raumaufteilung später noch geändert werden kann. Insgesamt soll der Neubau 36 Meter lang und acht Meter breit werden.

Da die Räume im Norden liegen, werde es im Sommer selten heiß, hieß es. Somit könne auf Jalousien als Schutz vor Sonneneinstrahlung verzichtet werden. Einen Sichtschutz, eventuell durch Vorhänge, soll es trotzdem geben. Schreiber, die sich als "Verfechterin der natürlichen Lüftung" bezeichnet, plant viele Lüftungsmöglichkeiten. Mindestens zehn Prozent der Fassadenfläche soll zum Lüften genutzt werden können. "Man muss die Fenster aber auch aufmachen", mahnte Schreiber, die vollgestellte Fensterbretter in Schulen monierte. Es gebe sogar "CO2-Ampeln", die angeschafft werden könnten. "Wenn die Luft schlecht ist, schalten sie auf rot", erklärte die Architektin. Gemeinderätin Christiane Gruber (BGH/FW) regte in der Sitzung an, in den Klassen einen "Lüftungsdienst" zu etablieren. Einige Fürsprecher im Gemeinderat bevorzugten aber eine etwa 110 000 Euro teure Lüftungsanlage, wodurch man auf das Lüften per Hand verzichten könnte. Schließlich würde die Leistungsfähigkeit der Schüler durch schlechte Luft beeinträchtigt. Über eine Fotovoltaik- und eine Lüftungsanlage will der Gemeinderat noch einmal extra beraten.

Als nächstes möchte Schreiber die Förderanträge stellen, die Genehmigung für einen vorgezogenen Baubeginn einholen und die Gewerke ausschreiben, damit noch im Herbst diesen Jahres mit dem Erdaushub und den bauvorbereitenden Arbeiten begonnen werden kann. Der Schulbetrieb soll trotz des Baus weiterlaufen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: