Herrsching:Lisl Kreuz ist tot

"Man findet immer etwas, wo man helfen kann", lautete das Motto von Lisl Kreuz. Die Trägerin der Herrschinger Bürgermedaille starb jetzt im Alter von 93 Jahren. (Foto: Franz-Xaver Fuchs)

"Ich bin dankbar für mein Leben." So lautete der letzte Satz eines Vortrags, den Lisl Kreuz vor ein paar Jahren anlässlich einer Vernissage im Haus der Bayerischen Landwirtschaft gesagt hatte. Am 11. Dezember ist die Malerin und Bildhauerin im Alter von 93 Jahren in Herrsching gestorben. Lisl Kreuz wuchs in Oberammergau auf. Als Kind besuchte sie die Mal- und Zeichenstunden der Schnitzschule. Nach der Oberammergauer Fachschule für Bildhauerei studierte sie Bildhauerei an der Münchner Kunstakademie. Dort lernte sie den Bildhauer Hans Kreuz kennen, den sie 1953 heiratete. Das Paar zog nach Herrsching. Als eine der fünf Töchter mit 14 Jahren starb, begann sich Kreuz für soziale Belange zu engagieren. Sie nahm Pflegekinder auf, übernahm Pflegemutterschaften, gründete in den Siebzigern eine Selbsthilfegruppe für Multiple-Sklerose-Kranke. Auch in der Alten- und Krankenpflege des Herrschinger Hilfsdienstes war Lisl Kreuz fast drei Jahrzehnte lang tätig. Ihrem Motto "man findet immer etwas, wo man helfen kann", ist sie treu geblieben und hat dies auch an ihre Kinder weitergegeben. Für ihr soziales Engagement hat sie das Bundesverdienstkreuz, den Bayerischen Verdienstorden und die Goldene Bürgermedaille der Gemeinde Herrsching erhalten. Der Kunst konnte sich Lisl Kreuz trotz ihrer Aufgaben nie entziehen. Sie war Gründungsmitglied des Künstlerkreises Ammersee, bei dem sie ihr beachtliches Werk ausstellte: Alltagsszenen, Holzplastiken bis hin zu Aquarellen. Der Trauergottesdienst mit Beerdigung findet am Freitag, 16. Dezember, um 14.30 Uhr in der Pfarrkirche Sankt Nikolaus in Herrsching statt.

© SZ vom 15.12.2016 / Pat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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