Herrsching:Letzte Chance

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Herrsching will Bauvorhaben im Kiental weiter verhindern

Von Patrizia Steipe, Herrsching

Der Herrschinger Bauausschuss blieb bei seinem "Nein" für ein Bauvorhaben in der Kientalstraße 22. Damit stellte sich das Gremium zum wiederholten Mal gegen die Kreisbehörde. Diese hatte die Herrschinger bereits beim Vorbescheid ersetzt. Nun droht das gleiche für den Bauantrag des Bauinvestors, den der Bauausschuss im Juli das erste Mal abgelehnt und zur Überprüfung wieder an die Kreisbehörde zurückgeschickt hatte. Auf dem Grundstück am Kienbach sollen fünf Einfamilienhäuser errichtet werden. Die Einfamilienhäuser mit drei Vollgeschossen würden sich nicht in die Umgebungsbebauung einfügen.

Jetzt stand die Angelegenheit wieder auf der Tagesordnung. Das Landratsamt wollte die Bedenken der Herrschinger bezüglich der Größe des Bauprojekts nicht teilen. Außerdem teilte es in einem Schreiben an die Kommune mit: "Da der Vorbescheid nicht beklagt wurde, ist dieser bestandskräftig. Die vom Vorbescheid umfassten Aspekte sind daher verbindlich entschieden und entziehen sich von vornherein einer abweichenden Beurteilung durch die Gemeinde oder das Landratsamt". Die Gemeinde habe die Genehmigung "rechtswidrig" verweigert. Es gibt aber noch eine Chance. Falls "entscheidungsrelevante" Gründe gegen das Vorhaben sprechen, dann würden diese nochmals vom Landratsamt geprüft werden. Darauf hoffen jetzt die Anwohner. Seit Beginn der Planungen hatten sie sich gegen die massive Bebauung gewehrt. "Die Dichte der Bebauung macht jegliche Abstandsflächenregelung zur Makulatur", kritisierte der Sprecher der Nachbarn, Martin Hirte. Diese sind der Meinung, dass die Planungen auf falschen Angaben von Wandhöhen der Umgebungshäuser beruhten. "Diese liegen weit unter denen, die das Landratsamt als Bezugshöhen angegeben hatte". Im ganzen Kiental gebe es keine Häuser mit drei Vollgeschossen wie sie jetzt erlaubt werden sollen.

Diese Ansicht teilte der Bauausschuss, der die "Wohntürme" am Bach gegen zwei Stimmen ablehnte. Schließlich seien im Bebauungsplan nur zwei Stockwerke zugelassen. Während die jetzigen Häuser eine Geschossflächenzahl zwischen 0,22 und 0,27 hätten, liege diese bei der geplanten Bebauung bei zirka 0,61, rechnete Hirte vor. Das Landratsamt soll jetzt Wandhöhen und Abstandsflächen nochmals überprüfen.

© SZ vom 10.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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