Vergleichsweise glimpflich ist das Fünfseenland am Wochenende davon gekommen. Während Gewitter, Starkregen und Sturmböen im Freistaat und Baden-Württemberg zu zahlreichen Noteinsätzen geführt haben und im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau sogar Katastrophenalarm ausgelöst wurde, blieb es im Landkreis Starnberg ruhig. Auf bayerischen Seen - darunter Bodensee, Ammersee, Starnberger See, Chiemsee und Wörthsee - kenterten einige Boote. Zudem stürzten mehrere Bäume um - darunter eine mehr als hundertjährige Silberweide in Herrsching am Ufer des Ammersees: Der alte Kletterbaum der Kinder, Schattenspender der Badenden und Treffpunkt der Liebenden musste noch in der Nacht zum Sonntag bis auf einen Torso von fünf Meter Höhe gefällt werden.
Bürgermeister Christian Schiller hatte am Samstagnachmittag die Nachricht erhalten, dass aus der Weide ein großer Ast herausgebrochen war; an der Bruchstelle war massive Fäulnis erkennbar. Das Urteil der Experten stand nach eingehender Untersuchung fest: Der Hauptstamm war derart verfault, dass keine Rettung mehr möglich war. Die Aktion dauerte bis in den frühen Sonntagmorgen. Der einzigartige Baum, der vielen Generationen als beliebter Treffpunkt galt, bietet nunmehr einen traurigen Anblick: An die Silberweide erinnern nur noch Wurzeln und Torso.