Herrsching:Im Zeichen der Dyas

Segeln

Gelten als Favoriten auf den Dyas-Titel: Michael Schmohl (hinten) und Ralph Ostertag bei leichtem Wind auf dem Ammersee.

(Foto: Archiv: Göbner)

Internationale Deutsche Meisterschaft beim Herrschinger SC

Als Austragungsstätte internationaler und nationaler Titelkämpfe sind die großen heimischen Seen immer wieder angesagte Reviere. Rund ein Drittel aller bayerischen Segelregatten finden allein auf Starnberger See und Ammersee statt. Einen besonderen Wettkampf veranstaltet kommende Woche der Herrschinger Segelclub (HSC), wo vom 23. bis 27. August die Internationale Deutsche Meisterschaft der Dyas-Klasse stattfindet.

Der Verein am Ammersee ist bereits zum zweiten Mal innerhalb von zehn Jahren Gastgeber dieser Klasse - und das aus gutem Grund: Das sportliche Zwei-Mann-Kielboot mit Spinnaker hat eine lange Tradition im HSC, der mit Ludwig und Christian Kellner überdies zwei Mitglieder in seinen Reihen hat, die den Deutschen Meistertitel bereits mehrfach gewonnen haben. Das HSC-Organisationsteam und der international bekannte Wettfahrtleiter Uli Finckh hoffen nach nahezu zwölf Monaten Vorbereitungszeit auf einen würdigen Wettbewerb, wollen aber auch die berühmte bayerische Gastfreundschaft bieten.

Erwartet werden 29 teilnehmende Schiffe aus ganz Deutschland. Titelfavoriten sind unter anderem Michael Schmohl mit Vorschoter Ralph Ostertag, die Lokalmatadoren vom Starnberger See, sowie Jörg und Silke Stransky vom Rursee, führende der aktuellen deutschen Rangliste. Beide Mannschaften haben schon mehrfach den Titel gewonnen. Vom gastgebenden HSC gehen vier Schiffe ins Rennen, ihre beste Platzierung in der Rangliste des Deutschen Segelverbandes liegt jedoch nur auf dem 7. Platz; die heimischen Teilnehmer dürften damit zwar nur Außenseiterchancen auf den Titel besitzen, verfügen andererseits über profunde Revierkenntnisse.

Für die vier Wettfahrttage sind neun Läufe ausgeschrieben, nach fünf Rennen kann der schlechteste Lauf gestrichen werden. Ein Lauf dauert etwa 45 Minuten. Allerdings können Startvorbereitung und eventuelle Fehlstarts den Zeitrahmen deutlich erweitern. Die Teilnehmer dürften daher mehrere Stunden täglich auf dem Wasser verbringen.

Die Dyas wurde 1970 als Zweimann-Kielboot entworfen, der Deutsche Segler-Verband sprach 1973 die Anerkennung als Nationale Klasse aus. Der Rumpf besteht aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), Mast und Baum aus leichtem Aluminium. Die Dyas ist ein Kielboot mit Trapez und Spinnaker. Trotz einer aufwendigen Ausstattung mit sehr vielen Trimmmöglichkeiten ist die Dyas nicht nur ein sportliches und schnelles Regattaschiff, sondern auch ein sicheres Familienboot und Schulschiff zum Erlernen des Segelns. Dyas-Regatten werden auf den meisten Revieren Deutschlands, der Schweiz, Österreichs und den Niederlanden veranstaltet.

Wettfahrtleiter Finckh hofft auf ähnlich abwechslungsreiche Wind- und Wetterverhältnisse wie zuletzt im Jahr 2005, als sich starker Wind und schwieriges Wetter sowie herrliches Sommerklima abwechselten. Vor zehn Jahren waren 47 Boote am Start, Deutsche Meister 2005 wurden Christian Schäfer (Bayerischer YC) und Anna Höll (HSC), die Olympia-Teilnehmerin von Athen. Aktuelle Titelverteidiger sind Arndt Fingerhut und Julian Stricker aus Hessen, die im Vorjahr an der Ostsee bei der Jubiläumsregatta anlässlich der 125. Travemünder Woche siegten. Die IDM 2016 soll Anfang August in Kröslin (Mecklenburg-Vorpommern) an der Ostseeküste stattfinden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: