Herrsching:Christian Schiller schlägt Alarm

Herrschings Rathauschef lädt zum Sicherheitsgespräch

Von Christian Deussing, Herrsching

Nach den mutwilligen Sachbeschädigungen im Herrschinger Kurpark und auf den Bahnhofstoiletten findet an diesem Dienstag ein "internes Sicherheitsgespräch" im Rathaus statt. Denn Bürgermeister Christian Schiller will das Rowdytum in seiner Gemeinde nicht mehr hinnehmen. Die teure Randale hatte sogar dazu geführt, dass der Kunstverein keine Skulpturen mehr im Kurpark ausstellen will. Er könne die Entscheidung "nachvollziehen", sie sei aber traurig, weil die Präsentationen bereichernd gewesen seien, sagte der Bürgermeister der SZ.

Mit einer sinnvollen und abgestimmten Strategie wollen nun das Ordnungsamt, die Polizei und der private Wachdienst von der Seepromenade die Zerstörungswut der offenbar häufig alkoholisierten jugendlichen Täter in den Griff bekommen. Zur Debatte stehen nächtliche Sperrzonen, zusätzliche Sicherheitszonen oder auch ein Alkoholverbot im Kurpark und in Seeuferbereichen. Die Entscheidungen werden laut Schiller in der nächsten Gemeinderatssitzung mitgeteilt. Der Rathauschef will außerdem den Starnberger Kreisjugendpfleger Sebastian Matook in die Sache einbinden, um auch von dieser Seite aus auf die rabiaten Auswüchse in Herrsching zu reagieren.

Erst vor kurzem haben Unbekannte die Brandmelder aus der öffentlichen Toilette im Kurparkschloss herausgerissen. Im Bahnhof wurden die WC-Türen aus der Verankerung gerissen, Papierrollen eingetreten und Wände beschmiert. Seit Mai seien insgesamt Schäden von etwa 4000 Euro zu beklagen, berichtet Schiller, der in diesem Zusammenhang von einer "traurigen Bilanz" spricht. Er glaubt jedoch, dass häufig die Täter aus anderen Gemeinden oder sogar aus München zum Ammersee kommen - weil Herrsching eine S-Bahnanbindung hat.

Erörtert wird in der Sicherheitsrunde im Rathaus wohl auch das wachsende Gewaltpotenzial von Randalierern, die patrouillierende Wachleute sogar schon mit Flaschen beworfen haben sollen. Bei den Tätern handelte es sich nach Aussagen des Sicherheitsdienstes oft um Betrunkene im jugendlichen Alter. Seit sechs Jahren geht das Wachpersonal die weitläufige Promenade ab - was die Lage verbessert hatte. Doch diese Saison verläuft bislang weniger erfreulich. Das soll sich mit einer neuen Einsatztaktik an den Brennpunkten in den kommenden Wochen aber auf jeden Fall ändern.

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