Haushalt:Teure Investitionen

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Dießen muss zehn Millionen Euro aus Rücklagen entnehmen

Von Armin Greune, Dießen

Der Marktgemeinderat hat den Haushalt 2018 bei einer Gegenstimme verabschiedet. Nur Michael Hofmann (Bayernpartei) nahm gegen den Beschluss Stellung: "Wir geben zu viel aus und wir nehmen zu wenig ein." Er kritisierte besonders die "um 300 Prozent gestiegenen Kosten für den sozialen Wohnungsbau" in Neudießen, in den man einschließlich Grundstückswert sieben Millionen Euro investiere. Auch hätte er dem Kaufvertrag für das vormalige Hotel "Drei Rosen" "so nicht zugestimmt". Dazu konnte Hofmann allerdings keine Details vortragen, da Grundstücksangelegenheiten unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu behandeln sind.

Hannelore Baur (SPD) entgegnete, sie könne mit Hofmanns Position "gut leben", da alle übrigen hinter der Gemeinderatsentscheidung stehen, dass sich Dießen im - zu 30 Prozent vom Freistaat geförderten - sozialen Wohnungsbau engagiert. Kostensteigerungen sind auch darauf zurückzuführen, dass nun 18 Wohnungen in zwei Blocks entstehen sollen, wo zunächst nur ein Bau mit zwölf Wohneinheiten geplant war. Und schon im Oktober hatte Vizebürgermeister Peter Fastl (FW) darauf hingewiesen, dass der Bau von Mietwohnungen Rendite verspreche, während für das siebenstellige Guthaben der Gemeinde keine Zinsen zu erwarten sind.

Mit den 11,1 Millionen Euro Rücklagen soll der Haushalt 2018 ausgeglichen werden; der Kalkulation von Kämmerer Max Steigenberger zufolge sollen daraus 10,1 Millionen Euro entnommen werden, denn es sind teure Investitionen geplant. Die an den Landkreis abzuführende Umlage stellt mit 5,57 Millionen Euro den größten Ausgabeposten im Verwaltungshaushalt dar, gefolgt von den Personalkosten mit 3,64 Millionen, dem Betrieb und Unterhalt der Grundschule (1,55 Millionen) und dem Straßenunterhalt (1,29 Millionen). An größeren Investitionen schlagen vor allem die Umgestaltung der Seeanlagen (Teilbetrag 2018 von vier Millionen Euro), der Sozialwohnungsbau (Teilbetrag von 3,07 Millionen) Euro sowie der Erwerb bebauter und unbebauter Immobilien mit 4,22 Millionen Euro zu Buche.

© SZ vom 23.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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