Haushalt:Düstere Aussichten

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Gautings Finanzlage verschlechtert sich zunehmend

In diesem Jahr kommt Gauting finanziell gerade noch über die Runden, im kommenden Jahr sieht es jedoch düster aus. "Die Haushaltslage ist nicht gut. Unsere laufenden Einnahmen wachsen nicht in gleichem Maß wie die Ausgaben. Darum müssen leider die freiwilligen Leistungen auf den Prüfstand", sagte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger am Donnerstag im Gemeinderat, vor der Verabschiedung des Haushalts 2018.

Größter Brocken bei den Ausgaben ist die Kreisumlage mit knapp 13 Millionen Euro, eine Steigerung von 2 Millionen Euro. Auch die Personalkosten im Rathaus sind um rund eine Million auf 8,5 Millionen Euro gestiegen. An den Pflichtaufgaben lasse sich nicht rütteln, sagte sie. Allein für die Kinderbetreuung wird bis 2021 mit Ausgaben von 3,7 Millionen Euro gerechnet. Der Bedarf steige ständig, mit 1078 Plätzen und 273 Plätzen für die Mittagbetreuung sei der Bedarf nicht gedeckt. Man werde darum heuer sieben zusätzliche Kindergarten- und Krippengruppen in zwei Einrichtungen schaffen müssen. Sorgen macht ihr der anstehende Bürgenentscheid zur Bebauung des alten Schulgeländes. Ein Scheitern des Ratsbegehrens könne ein völliges Überdenken der Haushaltslage erforderlich machen, sagte sie. Die gute Nachricht sei, dass es 2018 keine neue Kreditaufnahme brauche, erklärte Kämmerin Heike Seyberth, die schlechte, dass elf Millionen Euro aus den Rücklagen von 11,4 Millionen entnommen werden müssen, diese seien somit aufgebraucht. 2020 werde wohl eine Kreditaufnahme von 9,8 Millionen notwendig. Es war nicht einfach, einen ausgeglichenen Haushalt aufzustellen, betonte Kössinger. Die gesetzliche Mindestzuführung zum Vermögenshaushalt liege mit 351 000 Euro ganz knapp über der Mindestzuführung von 344 000 Euro. Damit stehe für das kommende Jahr ein nur kaum nennenswerter Überschuss von 7000 Euro zur Finanzierung von Investitionen zur Verfügung. Klar ist: "Wir müssen die Ansiedlung von Gewerbe forcieren."

CSU, FDP, Wolfgang Meiler und die Unabhängige Fraktionsgemeinschaft befürworteten die Haushaltsplanung, die 11,2 Millionen Euro im Vermögenshaushalt und 44,2 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt ausmacht. Die SPD stimmte dem Haushalt zu, lehnte den Finanzplan bis 2021 jedoch ab. Die Grünen-Fraktion stimmte dem Stellenplan der Gemeinde zu, akzeptierte weder den Haushalt noch die Finanzplanung. Anne Franke begründete das mit einer errechneten Finanzierungslücke von 32,6 Millionen Euro.

© SZ vom 17.03.2018 / Bla - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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