Architektur:Gautinger sollen noch einmal über Neubau an Bahnhofstraße abstimmen

Architektur: Weißer Klinker und Fensterläden aus Holz: So sieht die Fassade des geplanten Neubaus an der Bahnhofstraße in ersteen Entwürfen aus. Die Architekten arbeiten gerade an Alternativen.

Weißer Klinker und Fensterläden aus Holz: So sieht die Fassade des geplanten Neubaus an der Bahnhofstraße in ersteen Entwürfen aus. Die Architekten arbeiten gerade an Alternativen.

(Foto: RKW Architekten/Sontowski&Partner)

Nach dem Bürgerentscheid geht es diesmal um die Gestaltung der Fassade. Der Investor will drei Entwürfe vorlegen.

Von Michael Berzl

Die Gautinger dürfen noch einmal über den umstrittenen Neubau an der Bahnhofstraße abstimmen; allerdings nicht über das gesamte Vorhaben, sondern nur über Details. "Die Firma Sontowski wird uns drei Vorschläge für die Fassadengestaltung schicken. Wir werden das ausstellen und die Bürger darüber abstimmen lassen", kündigte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger am Dienstag im Gemeinderat an. Ein Termin und das genaue Procedere für das Auswahlverfahren stehen aber noch nicht fest.

Wie die Fassade des geplanten Gebäudekomplexes mit Läden und Wohnungen aussehen soll, war ein Thema, das bei Informationsnachmittagen der Erlanger Baufirma immer wieder angesprochen wurde. Nun reagiert das Unternehmen darauf, indem es die Gautinger zu Wort kommen lässt. Das Architekturbüro, mit dem die Firma Sontowski zusammenarbeitet, wird nun Alternativen mit unterschiedlicher Farbgestaltung und verschiedenen Materialien erarbeiten. Das Auswahlverfahren wird dann die Rathausverwaltung organisieren.

Unterdessen ist die Gemeinde einen Schritt weiter bei der Schaffung der baurechtlichen Grundlagen. Mit großer Mehrheit und nur gegen die Stimmen der Grünen wurde in der Sitzung beschlossen, den Flächennutzungsplan in dem Bereich zwischen Bahnhofstraße und Park & Ride-Platz zu ändern, auf dem bis zum vergangenen Sommer der Altbau der Grundschule stand. Voraussichtlich in der Juli-Sitzung des Gemeinderats geht es dann um den Bebauungsplan für das Areal.

Im Rahmen dieser Verfahren äußern sich nicht nur Behörden wie zum Beispiel das Wasserwirtschaftsamt, die Regierung von Oberbayern oder das Starnberger Landratsamt, auch die Bürger haben Gelegenheit, ihre Einwände vorzubringen. Gemessen an der Aufregung vor dem Bürgerentscheid über das Bauvorhaben im April hält sich die Zahl der Stellungnahmen aus der Bürgerschaft bei der Auslegung im vergangenen November und Dezember noch in Grenzen. Neun Personen haben ihre Bewertungen abgegeben, berichtete Bürgermeisterin Kössinger in der Sitzung. Da wurde zum Beispiel kritisiert, dass eine Gesamtverkehrsplanung noch fehle oder Bäume gefällt werden, da wurde auf Gefahren auf dem Schulweg oder auf Umweltbelastungen hingewiesen. "Jeder dieser Einwände ist fundamental so gedacht, die gesamte Planung zu Fall zu bringen. Das ist bewusst so gemacht", sagte CSU-Gemeinderat Michael Vilgertshofer dazu. Er fühle sich aber an den Bürgerentscheid gebunden, der eine deutliche Zwei-Drittel-Mehrheit für das Projekt ergeben hatte. Die Einwände der Kritiker finden daher auch keine weitere Berücksichtigung. Die drei Vertreter der Grünen, Anne Franke, Jens Rindermann und Heinrich Moser stimmten gegen die Flächennutzungsplanänderung. Das brachte ihnen den Vorwurf von Stephan Ebner ein, sie verhielten sich "undemokratisch", weil sie die Entscheidung der Bürger nicht akzeptierten.

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