Großalarm:Dachstuhl brennt im Starnberger Norden ab

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Mehrere Feuerwehren aus dem Umland unterstützten den Einsatz. (Foto: Michael Berzl)

Mehr als 70 Feuerwehrleute der Kreisstadt und von umliegenden Wehren rasen zum Unglücksort. Eine Bewohnerin muss ins Krankenhaus.

Von Michael Berzl und Christian Deussing, Starnberg

Brandgeruch liegt über einer Siedlung im Norden Starnbergs in der Luft, eine Rauchfahne ist kilometerweit zu sehen: Der Dachstuhl eines Wohnhauses an der Starnberger Wiese ist am Mittwochnachmittag komplett abgebrannt. Die fünf Bewohner des Hauses blieben nach Angaben der Polizei unverletzt. Eine 67-jährige Frau, die schon vor dem Unglück krank war, wurde ins Krankenhaus gebracht. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf 200 000 Euro.

Mehrere Feuerwehren mit insgesamt mehr als 100 Einsatzkräften aus der Kreisstadt und der Umgebung rasten zum Unglücksort, Technisches Hilfswerk und Rettungswagen des Roten Kreuzes eilten zur Unterstützung herbei. Der Einsatz dauerte bis in die Abendstunden an, weil noch lange Glutnester im Dachstuhl gelöscht werden mussten. Das oberste Geschoss war nach Angaben des Polizeipräsidiums unbewohnt und diente als Lagerraum.

Nachbarn hatten Alarm geschlagen, nachdem sie bemerkt hatte, dass dichter Qualm aus dem Dachfirst quoll. "Beim Kamin hat es angefangen", berichtete Peter Lietzenmaier, der ganz in der Nähe wohnt. Zuvor sei ein Knall zu hören gewesen. Die genaue Brandursache war bis zum Abend jedoch noch nicht bekannt und muss erst noch geklärt werden.

Als die ersten Löschfahrzeuge in der Siedlung in der Starnberger Wiese eintrafen, schlugen schon die Flammen aus dem Dachstuhl des Hauses und dichter Qualm drang heraus. Nur mit Atemmasken und Sauerstoffflaschen ausgerüstet, konnten die Feuerwehrleute in das Gebäude vordringen. Die Drehleiter war im Einsatz, damit das Feuer von oben bekämpft werden konnte, doch das Dach war nicht mehr zu retten. Verkohlte Balken ragen nun heraus, der Firstbereich liegt offen. Wie Nachbarn berichten, lebte in der vor allem betroffenen Wohnung ein älteres Ehepaar, dessen Tochter gerade zu Besuch war.

Erschwert wurden die Löscharbeiten durch die beengten Verhältnisse in der Siedlung, in der die Häuser nur wenige Meter voneinander entfernt stehen. Nur zwei Fahrzeuge konnten direkt am Einsatzort positioniert werden. Weitere Wagen standen in der Nähe und auf der Staatsstraße bereit. Die Drehleiter musste über Garagen hinweg ausgefahren werden, um den Brandherd zu erreichen. Die Einsatzkräfte kamen unter anderem aus Starnberg, Gauting, Berg, Hanfeld und Percha.

Die Straße in Richtung Mühltal wurde für mehrere Stunden für den Verkehr gesperrt. Autofahrer mussten wenden und Umwege in Kauf nehmen; auch ein MVV-Bus wurde zeitweise aufgehalten. Gegen 17 Uhr wurde die Gautinger Straße dann wieder freigegeben.

Die Bewohner des Hauses konnten für die erste Nacht anderweitig untergebracht werden, berichtete Anton Graf, Sprecher der Kreisbrandinspektion Starnberg. Wie stark die Schäden an dem Haus sind, müssen Fachleute noch begutachten. Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks haben aber noch am Mittwochabend die Statik des Dachstuhls untersucht, sagte Graf. Das Dachgeschoss ist jedenfalls für lange Zeit unbewohnbar. "Die sind jetzt obdachlos. Die brauchen jetzt Hilfe", sagte ein sichtlich erschütterter Nachbar. Besorgt beobachtete eine andere Nachbarin die Löscharbeiten, da die Rentnerin befürchtete, dass die Flammen auch auf ihr Haus übergreifen könnten. Andere sahen interessiert zu und fotografierten den Löscheinsatz. Ermittler der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck würden sich am Donnerstagvormittag bei einer ersten Begehung den Unglücksort ansehen, um nach Hinweisen auf die Brandursache zu suchen, kündigte ein Sprecher des Polizeipräsidiums an.

© SZ vom 18.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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