Gräfelfing:Jugend findet mehr Gehör

In Gräfelfing findet die erste Jungbürgerversammlung statt

Wenn es um politisches Engagement in der Kommune geht, schwingen sich stets eher die älteren Bürger auf, ihre Meinung kund zu tun. Die Gemeinde Gräfelfing hat nun versucht, einen anderen Weg einzuschlagen, um die Jugend zu erreichen. Am Mittwoch fand die erste Jungbürgerversammlung im Jugendhaus an der Würm, dem "Freizi", statt. Eingeladen waren nur Jugendliche, die ihre Wünsche äußern sollten, wie Gräfelfing künftig aussehen soll. Die Erkenntnis: Wünsche gibt es viele, Hürden, sie umzusetzen, aber auch.

Eines ist dabei klar geworden: Die Jugendlichen wollen lieber "zusammen abhängen und ihre Ruhe haben", brachte es ein Jugendhaus-Mitarbeiter auf den Punkt. Ohne Organisationsstruktur das eigene Ding machen, ist gewünscht. Deshalb standen bei den 15 Jugendlichen, die gekommen waren, vor allem Sportmöglichkeiten auf der Wunschliste. Zwei davon brachte Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing) ins Spiel: Eine Dirt Bike-Anlage und eine Surferwelle in der Würm. Auch aus dem jungen Publikum kamen Wünsche: eine Volleyballanlage am Anger an der Würm oder eine Badestelle an dem Fluss, die direkt vor dem Freizi liegt. Gut fänden die Jugendlichen auch, wenn die Sportplätze des TSV und auf dem Schulgelände in Zeiten, in denen sie nicht belegt sind, Jugendlichen zum Fußballspielen zur Verfügung stünden. Die Ideen müssen sich jetzt an den Tatsachen messen lassen: Fragen der Lärmbelästigung sind zu klären, Kosten, Machbarkeit, Versicherungsfragen sind zu erörtern und Rücksicht auf Jüngere ist zu nehmen. Ohne Bürokratie lässt sich nichts verwirklichen. Die härteste Wahrheit ist wohl jene, dass mancher aus dem Dirt Bike-Alter heraus sein wird, bis so eine Anlage eingerichtet wäre. Das gab Bürgermeisterin Wüst unumwunden zu. Ein Wunsch aber ist bereits in Arbeit: die Junge Union (JU) hatte angeregt, eine nächtliche Transportmöglichkeit für Jugendliche zu schaffen, so dass sie in Zeiten, in denen keine Busse und S-Bahnen mehr fahren, aus der Stadt nach Hause gelangen können.

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