Gräfelfing:Friedliche Lösung

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Das Kurt-Huber-Gymnasium am Adalbert-Stifter-Platz in Gräfelfing soll für mehr Schüler erweitert werden. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Das Kurt-Huber-Gymnasium soll räumlich erweitert werden

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Es ist eine Kehrtwende, die das Gräfelfinger Rathaus bei der Diskussion über die Erweiterung des Kurt-Huber-Gymnasiums (KHG) nun vornimmt: Anstatt wie bisher mit Schulleiter Hendrik Rehn über die künftige maximale Schülerzahl zu streiten, wie es im Juli geschehen ist, will sich die Gemeinde jetzt darauf konzentrieren, was der Schulcampus in Lochham noch an zusätzlichen Gebäuden verträgt. Wie viele Schüler Rehn dort dann unterbringt, bleibt ihm überlassen, brachte es der Zweite Bürgermeister Peter Köstler (CSU) es auf den Punkt.

Die dringend notwendige Erweiterung des Kurt-Huber-Gymnasiums - es fehlen 20 Klassenräume - hatte im Juli zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Rathaus und Schulleiter Rehn geführt. Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing/IGG) hatte anregt, das Wachstum der Schülerzahl von derzeit mehr als über 1000 künftig einzubremsen und fünf Klassen pro Jahrgangsstufe zu führen anstatt der von der Schule gewünschten sechs. Auf diese Weise wäre ein kleinerer Anbau möglich, der Kosten spart. Rehn wehrte sich jedoch dagegen, Schülern, die gerne das KHG besuchen würden, künftig eine Absage zu erteilen. In versöhnlicher Atmosphäre fand im Juli ein runder Tisch mit Gemeinderäten statt, bei dem die Schule ihre beengte Situation ausführlich darlegte.

Rehns Aufbegehren hatte anscheinend Erfolg. Im Rathaus möchte man das Thema nun doch mit noch mehr Zeit ausführlicher diskutieren. Laut Wüst soll der Architekt Clemens Pollock im September ein Modell des Campus vorlegen, das die verschiedenen Anbau- und Ausbauvarianten plastisch darstellt. Das Modell soll die Basis bilden für einen weiteren runden Tisch, an dem Vertreter der Schule und auch ein fachkundiger Moderator teilnehmen soll.

Das Ziel sei ein abgestimmtes Raumprogramm. "Wir lösen uns so von der Festlegung auf Fünf- oder Sechszügigkeit und konzentrieren uns auf unseren Einflussbereich der Raumgestaltung, natürlich auch orientiert am Bedarf", heißt es in einem Schreiben der Bürgermeisterin Uta Wüst. Köstler, die Gemeindechefin derzeit vertritt, hält dies für den "richtigen Weg". Bei einem solchen Investitionsprojekt lohne es sich, mehr Zeit in die Entscheidung zu investieren.

Zur Diskussion stehen Baukosten zwischen knapp sieben und bis zu mehr als 16 Millionen Euro, je nach Aus- und Anbauvariante. Auch wenn es jetzt künftig um Räume und nicht mehr um die Schülerzahlen geht, ist allen klar, dass auf dem Campus rein räumlich irgendwann eine Grenze der Schülerzahl erreicht ist, sagte Peter Köstler.

© SZ vom 03.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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