"Eigentlich bin ich dann so etwas wie ein Klassensprecher", sagt Pfarrer Franz Freiherr von Lüninck. Und lacht. Weil er natürlich genau weiß, dass diese Beschreibung für sein neues Amt als Dekan für das Dekanat München-Pasing damit nicht ausreichend beschrieben ist. Denn zukünftig steht er nicht nur an der Nahtstelle seiner zwei Pfarreien Gilching und Gauting sowie den sechs Pfarrverbänden, dem Erzbistum und dem Bischof. Auch muss er alle sechs Wochen eine Dekanatskonferenz organisieren, die er, wie der 52-jährige Pfarrer sagt, zu einer "lebendigen Plattform" machen möchte - zum Kennenlernen, zum miteinander austauschen und zum fröhlichen Beisammensein. Sich mit Respekt und Empathie zu begegnen, stets das Gute im Anderen zu suchen und zu fördern - alle diese Dinge sind große Anliegen des Seelsorgers. Und insofern hat Lüninck auch nicht ganz unrecht, sich ein bisschen als "Klassensprecher" zu definieren: Es geht ihm als zukünftiger Dekan besonders auch darum, "sich um den Anderen zu kümmern, den Anderen zu schützen".
Seit zwei Wochen weiß der Gilchinger Pfarrer, dass er zum Dekan gewählt worden ist. Da bekam der gebürtige Münchner, der in Gauting Abitur gemacht hat, einen Anruf "von oben". "Ich empfinde diese Wahl als großes Kompliment", sagt Lüninck, "und ich spüre, dass meine Gilchinger irgendwie stolz auf mich sind."
Am Freitagabend wurde er mit einem Festgottesdienst in St. Sebastian/Gilching von Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg in sein Amt eingeführt. Als Zeichen dafür bekam er die violettfarbene Mozetta überreicht - ein kurzer Schulterumhang, den der Dekan bei liturgischen Anlässen tragen wird. Die Gilchinger werden sich besonders mit dem neuen Dekan freuen - und auch seine Eltern, wie Franz von Lüninck sagt. Und wie immer, wenn man ihm zuhört, hört man in seinen Worten eine Freude mitklingen, die ansteckend ist - und sein wird.