Gilching/Gauting:Schüsse auf Hund: Polizei gibt auf

Ermittler können verdächtigem Jäger die Tat nicht nachweisen

Mit großer Wahrscheinlichkeit hat ein Jäger aus dem Revier mit seiner Schrotflinte im vergangenen Oktober auf einen Mischlingshund im Unterbrunner Holz zwischen Gilching und Gauting geschossen. Laut Gautinger Polizei sprechen dafür einige Indizien. Die Tat sei dem dringend verdächtigen Mann aber nicht nachzuweisen, teilten die Ermittler jetzt auf Anfrage mit. Könnte der Jäger überführt werden, würde er wegen dieses Deliktes wohl seinen Jagdschein verlieren, hieß es.

Der kleine Hund "Leo" war am Abend des 18. Oktober angeschossen worden. Seitdem hat die Polizei etliche Personen befragt und vernommen - darunter auch den Jäger, der für die Tatzeit kein Alibi vorweisen konnte. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich der Mann damals gegen 18.45 Uhr auf seinem Hochstand aufgehalten und auf den Hund geschossen hatte. Der Vierbeiner wurde seitlich von Schrotkugeln getroffen, er musste kurz darauf in einer Tierklinik operiert werden. Der verletzte Hund überlebte die Attacke in dem beliebten Naherholungsgebiet, in dem vor allem Spaziergänger aus Gilching unterwegs sind.

So auch die Besitzerin von "Leo", die an dem Oktoberabend mit ihrer Nordic-Walking-Gruppe auf einem Waldweg im Unterbrunner Holz gelaufen war. Die Lehrerin war von dem Schuss auf ihren Hund geschockt. "Denn es hätten ja auch vielleicht andere Spaziergänger oder Jogger getroffen werden können", sagte die Gilchingerin nach der Tat des unbekannten Schützen aus dem Hinterhalt. Gesehen wurde seinerzeit in der Nähe des Hochsitzes ein Jeep, das Kennzeichen blieb aber unbekannt. Die Staatsanwaltschaft entscheidet nun, ob der Fall zu den Akten gelegt wird oder nicht.

© SZ vom 09.02.2017 / deu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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