Altes Bahnhofsgebäude in Gilching:Höchste Eisenbahn

Der S-Bahnhof Gilching-Argelsried

Steht immer noch leer: der alte Bahnhof in Gilching-Argelsried.

(Foto: Fuchs)

Der Umbau des Bahnhofs in Gilching-Argelsried in ein Kulturcafé zieht sich hin. Dabei sollte sich das alte Gebäude längst zu einem attraktiven Treffpunkt entwickeln.

Von Christian Deussing, Gilching

Das alte Bahnhofsgebäude in Gilching-Argelsried sollte längst in ein Kulturcafé umgebaut sein und sich zu einem attraktiven Treffpunkt entwickeln. Stattdessen steht das Gebäude noch immer leer - ein trostloser Anblick. Doch Eile ist geboten, denn Feuchtigkeit, Dachschäden und morsch werdende Balken bedrohen mittlerweile die Substanz des um 1900 errichteten Hauses, das die Gemeinde samt Umfeld vor fünf Jahren für mehr als 400 000 Euro erworben hatte.

"Es wird höchste Eisenbahn, dass etwas geschieht", sagt Bürgermeister Manfred Walter. Die Kommune hatte schon vor drei Jahren den Bauantrag beim Starnberger Landratsamt eingereicht, musste aber neue Auflagen - etwa beim Schall- und Brandschutz - erfüllen. Zudem war überraschend der Bebauungsplan zu ändern, was die Gemeinde zunächst nicht akzeptiert hatte.

Das alles kostete viel Zeit, sodass die ursprünglich vorgesehene Eröffnung des Kulturlokals im Herbst 2013 utopisch wurde. Auch der zweite geplante Termin, ein Jahr später, war nicht mehr zu schaffen. Nun hofft Walter, dass der Start wenigstens Ende dieses Jahres klappt. Man sei mit dem künftigen Betreiber im Gespräch, es gehe um viele Details zum Beispiel im Küchenbereich, berichtet der Rathauschef. Er gehe davon aus, dass die Planungen im Mai abgeschlossen sind und mit dem Umbau und der Renovierung noch vor der Sommerpause begonnen werden könne. Die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf etwa 900 000 Euro.

Nicht ganz so optimistisch ist der Betreiber Paul Elsperger. Der 60-Jährige sieht die neuen Umplanungen kritisch und will deshalb das Konzept nochmals mit dem Bürgermeister grundsätzlich besprechen. Konkrete Auskünfte über seine weiteren Planungen in punkto "Kulturcafé" wollte er allerdings auf Anfrage der SZ noch nicht geben.

Der erfahrene Projektmanager hatte die Kommunalpolitiker im Oktober 2012 mit seinem Konzept überzeugt, aus dem historischen Bahnhof ein Lokal mit Kleinkunst, Jazz- und Blueskonzerten sowie mit Lesungen und Ausstellungen zu machen. Doch damals hatte Elsperger nicht gewusst, dass er einen so langen Atem braucht. Auch er hatte einen ganz anderen Zeitplan im Kopf. Das gilt sicher ebenso für den Architekten Clemens Pollok, der das Bahnhofshaus möglichst stilecht renovieren will.

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