Gilching:Zu wenig Parkplätze, zu viel Verkehr

Gilching

Das geplante Hotel in Gilching soll in verkehrsgünstiger Lage vor allem Geschäftsleuten dienen. Animation: Architekturbüro Hoffmann Amtsberg

Hotelplanung an der Landsberger Straße erhält einen Dämpfer: Gemeinderäte fordern mehr Stellplätze für das Haus mit 210 Betten

Von Christian Deussing, Gilching

Bislang verlief die Planung für ein Hotel mit 210 Betten an der Landsberger Straße in Gilching offenbar reibungslos. Doch nun erhielt Architekt Achim Hoffmann einen Dämpfer: Sein Parkplatz-Konzept konnte nicht überzeugen, es fiel mit einem Patt in der Abstimmung am Montagabend im Bauausschuss durch. Es wurde kritisiert, dass 70 Parkplätze für diese Hotelgröße zu wenig seien. Jetzt soll der Planer aus Gräfelfing nachbessern. Bürgermeister Manfred Walter (SPD) erklärte nach dem Veto, dass man "wohl mit dem Bauwerber sprechen" müsse.

Zudem fand es Peter Unger (Grüne) problematisch, dass die Zufahrt zur Tiefgarage über den Rad- und Fußweg führe. Als schwierig sah Paul Vogl (CSU) den künftigen Zulieferverkehr an, und auch Taxen könnten auf der nur zweispurigen Landsberger Straße andere Autofahrer blockieren und den "Verkehr total zum Erliegen bringen", mahnte der Gemeinderat. Auch Rosmarie Brosig (BfG) monierte die aus ihrer Sicht viel zu geringe Anzahl der Parkplätze für Hotelgäste. "Bei jedem kleinen Haus müssen genügend Stellplätze nachgewiesen werden, hier weichen wir aber für einen Investor wieder die Stellplatzordnung auf", kritisierte Brosig. Hinsichtlich der nahen S-Bahnstation und der Bushaltestelle vor der Haustür merkte sie an, dass man die Leute nicht erziehen könne - denn viele würden sicher doch mit dem Auto kommen.

Dagegen sprach Eva Hackstein (SPD) von einer "schon sinnvollen Verordnung, die hier funktionieren" könne. Das glaubt ebenso Christian Bauer (CSU), der die Stellplatzordnung im Münchner Ballungsraum sogar als "Bauverhinderungssatzung" bezeichnete. Dies dürfte jedoch im Fall des Bebauungsplanes "Sondergebiet Hotel an der Landsberger Straße" nicht zutreffen.

Das dreigeschossige Business-Hotel war bereits vor einem halben Jahr einstimmig vom Gemeinderat genehmigt worden. Das Gebäude ist samt Dachterrasse 14 Meter hoch, somit ein Meter höher als die gegenüberliegenden Wohnhäuser. Die Lage des Hotels unweit der S-Bahnstation Neugilching und zu den Gewerbegebieten ist äußerst günstig. Die Nachfrage von anreisenden Geschäftsleuten in der Boom-Gemeinde wird nicht nur von den Planern als hoch eingeschätzt. Denn Hotelbetten fehlen in Gilching. Bisher ging der Gräfelfinger Architekt davon aus, dass in spätestens zwei Jahren das Hotel mit seiner Grundfläche von zirka 3300 Quadratmetern eröffnet werden kann. Die Baukosten betragen etwa acht Millionen Euro. Noch befindet sich ein Autohaus auf dem Areal, das Gebäude wird abgerissen.

Architekt Hoffmann will jetzt der Gemeinde sein Parkplatz-Konzept erläutern und darlegen, dass die Zulieferer, die etwa Bettwäsche bringen, in die Tiefgarage fahren könnten.

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