Gilching:Stätte des kreativen Lernens

Gilching 40 Jahre CPGymnasium

Buntes Programm zum Jubiläum: Der CPG-Schulchor beglückt die vielen Gäste, die das 40-jährige Bestehen des Gilchinger Gymnasiums feierten.

(Foto: Nila Thiel)

Mit einem großen Festakt feiert das Christoph-Probst-Gymnasium sein 40-jähriges Bestehen. Vom Kultusministerium wünscht man sich mehr finanzielle und personelle Unterstützung, aber "weniger Änderungswahn"

Von Patrizia Steipe

Gilching - "As Time goes by" spielten die Musiklehrer Stefan Buchner (Klavier) und Leif-Erik Dahlem (Saxofon); vor den Augen der Ehrengäste beim Festakt "40 Jahre Gilchinger Gymnasium" zogen Fotos vergangener Jahrzehnte vorbei: der erste Schulstandort in Steinebach, der Bau des Schulzentrums an der Talhofstraße 1977, Schüler im Sprachlabor, Lehrer mit wilden 70er-Jahre-Haarmähnen, die Umbenennung des Gymnasiums in "Christoph-Probst-Gymnasium" (CPG) 1992, Theateraufführungen, diverse Baustellen, die Einführung von Smartboards, aber auch die Riege der Direktoren - von Hans Boeckh über Franz Leitner und Horst Fessel bis zum derzeitigen Schuldirektor Peter Meyer.

Das Besondere an der Schule mit ihren rund 1370 Schülern seien die Lehrer und Schüler, die das CPG zu einem Ort des kreativen Lernens und nicht zur "Stätte reiner Wissensvermittlung" machten, meinte Meyer, der sich mit seinen Vorgängern Leitner, Fessel und dem ehemaligen Geschäftsführer des Schulzweckverbands, Gottfried Krischke, zu einem "Couchgespräch" zusammen gefunden hatte. Dabei ließen Anna Möll aus der Q 11 und Simon Herrmann (10 b) die Oberstudienräte Erinnerungen wachrufen. "Mein absolutes Highlight war die Namensgebungsfeier zum Christoph-Probst-Gymnasium. Die Personen, die ich damals kennen gelernt habe, haben mein Leben geprägt", sagte Leitner.

Auch für die einstige Schulsprecherin und heutige Grünen-Landtagsabgeordnete Katharina Schulze war der Widerstandskämpfer der "Weißen Rose" ein Vorbild. Seit dem ersten Schultag, an dem die neuen Fünftklässler eine weiße Rose überreicht bekommen hatten, sei den Schülern vermittelt worden, dass die Werte, für die Christoph Probst im Dritten Reich hatte sterben müssen, "sehr, sehr wichtig" sind. "Der Name der Schule ist Programm", sagte Wolfgang Mutter als Vertreter des Kultusministeriums. Am CPG würden Werte wie Freiheit und Mitmenschlichkeit hoch gehalten. Fessel erinnerte an die von Schülern organisierte Menschenkette als Zeichen gegen Rechts. Das gesellschaftspolitische Engagement ist aber nur eine der vielen Facetten am CPG. In einem "Imagefilm", der Eltern und Viertklässlern sonst am "Tag der offenen Tür" gezeigt wird, bekamen die Ehrengäste einen Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten, die das Gymnasium bietet - von zirkusreifen Auftritten der "Bewegungskünstler" über diverse Bildungsfahrten in europäische Metropolen bis zum Trainingsraum für soziales Lernen, in dem störende Schüler mit Fachkräften ihr Verhalten reflektieren.

Ein paar Wünsche gaben die Gilchinger dem Vertreter des Kultusministeriums mit auf den Weg: Mehr finanzielle und personelle Unterstützung sei wünschenswert, weniger "Änderungswahn mancher sogenannter Bildungspolitiker" (Fessel), keine Klasse mit mehr als 25 Schülern. Und Meyer gab ein Versprechen: "Die vielen guten Dinge an unserer Schule werden wir weiter pflegen" - darunter auch die Musik-Angebote. Eine Kostprobe zeigten Chor- und Orchestermitglieder sowie Solisten im viel beklatschten Rahmenprogramm.

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