Gilching:Reisende Täter

Kriminalstatistik weist für Gilching starken Anstieg der Einbrüche aus

Von Karl-Wilhelm Götte, Gilching

Die Zahl der Einbrüche ist in Gilching im vergangenen Jahr stark angestiegen. Das geht aus der Kriminalstatistik 2016 der Polizeiinspektion (PI) Germering hervor, die auch für Gilching zuständig ist. Polizeichef Jürgen Dreiocker stellte sie vor. Neben den Wohnungseinbrüchen und Diebstählen ist die Polizei auch mit Gewaltkriminalität, Rauschgiftdelikten, sowie Vermögens- und Fälschungsdelikten gut beschäftigt. Wohnungseinbrüche sind in Gilching nach einem Rückgang im Jahr 2015 auf 27 rapide angestiegen und haben damit Germering (17) überholt. "Besonders gefährdet sind Einfamilien- und Reihenhäuser", teilte Polizeihauptkommissar Andreas Ruch mit. "Zu 90 Prozent dringen die Einbrecher über die Terrassentür ein." Ruch forderte die Hauseigentümer auf, möglichst einbruchsichere Türen und Fenster zu installieren. So eine Investition würde sich lohnen. Ruch: "Fast die Hälfte aller Einbrüche scheitern, weil die Täter die Tür oder das Fenster in kurzer Zeit nicht aufbringen." Einbrüche würden vor allem von November bis Februar von 16 bis 19 Uhr geschehen. "Das sind zumeist reisende Täter", meinte Ruch, "der Großraum München ist offenbar attraktiv für Einbrecher." Gilching erlebte in einer Juni-Nacht eine Einbruchsserie. "Das waren allein 13 Fälle", so Ruch. Allerdings gelang es dem Täter oder den Tätern nur in ein Haus einzudringen. Sie konnten noch nicht ermittelt werden. Die Polizei will mit mehr Streifenfahrten tagsüber und nachts potenzielle Täter abschrecken. Sie bittet aber auch die Bevölkerung um Mithilfe und fordert sie zu noch mehr Wachsamkeit auf, wenn verdächtige oder unbekannte Personen durchs Wohngebiet laufen. Glück hatten die Ermittler bei einem Wohnungseinbruch in Krailling. Dort trug eine Katze aufgrund einer Erkrankung eine Kamera am Körper, die den Täter während des Einbruchs filmte. Insgesamt betrug der Beuteschaden bei Einbrüchen im Bereich der PI Germering 119 000 Euro.

Für Gilching zählte die Polizei vergangenes Jahr 69 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Jugendliche sind konstant zu 39 Prozent daran beteiligt. 78 Prozent der Taten waren Cannabisverstöße, 20 Prozent aus dem Bereich Amphetamine. "Ein Unrechtsbewusstsein gibt es hier nicht mehr", berichtete Polizeichef Dreiocker.

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