Gilching:Laue Abende länger genießen

Gilchings Grüne fordern: Wirte dürfen draußen bis 24 Uhr öffnen

Von Michael Berzl, Gilching

Laue Sommerabende, an denen Biergartenbesucher lange draußen in geselliger Runde sein können, ohne zu frösteln, sind in unseren Breitengraden eh rar. Wenn aber einmal das Wetter passt, kein Gewitter im Anzug ist und die frisch gezapfte Halbe gerade schmeckt, dann würde der Gilchinger Gemeinderat Peter Unger manchmal gerne noch ein bisschen länger sitzen bleiben, als das bisher erlaubt ist. Deshalb schlägt der Grüne vor, dass in der warmen Jahreszeit an Wochenenden und vor Feiertagen Freischankflächen bis Mitternacht geöffnet sein dürfen. Bisher ist schon um 22 Uhr Schluss.

Inspiriert wurde Unger von einem entsprechenden Beschluss des Münchner Stadtrats im April. Nach einem Probelauf im vergangenen Sommer will Kreisverwaltungsreferent Wilfried Blume-Beyerle den Wirten nun dauerhaft erlauben, an bestimmten Tagen ihre Gäste bis Mitternacht im Freien zu bedienen. Die längeren Öffnungszeiten hätten sich grundsätzlich bewährt, sie "entsprechen der Lebenswirklichkeit", hat Blume-Beyerle festgestellt. Die Reaktionen sowohl der Bezirksausschüsse als auch der Behörden und Interessenverbände seien positiv ausgefallen.

Der Grünen-Gemeinderat Unger schlägt nun auch für Gilching einen Probelauf bis zum Ende der Sommerferien vor und hat am Freitag einen entsprechenden Antrag an Bürgermeister Manfred Walter geschickt. "Wenn das in München geht, müsste das bei uns doch auch möglich sein", findet er. Bei schlechten Erfahrungen könne die erweiterte Erlaubnis auch kurzfristig widerrufen werden. Das bedeute, dass es auch im Interesse der Wirte liege, Lärmbelastungen zu beschränken.

Unger denkt vor allem an die Lokale am Marktplatz, an das griechische Lokal "Plaka" zum Beispiel, das er selbst gerne besucht. Da hat er sich schon manchmal geärgert, dass er hinein oder nach Hause gehen sollte, wenn es draußen gerade noch gemütlich war. Generell sollte vor Cafés, Kneipen, Restaurants und Wirtsgärten, die in Richtung Straße gerichtet sind, im Sommer bis 24 Uhr gegessen und getrunken werden dürfen, fordert der Gemeinderat.

Oft gibt es dazu ohnehin nicht die Gelegenheit, weiß Sabri Konxheli, der Wirt der Kraillinger Brauerei, der im Freien unter Kastanien Platz für etwa 2000 Gäste hat und damit einen der größten Biergärten im Fünfseenland betreibt. "Die paar warmen Sommertage kann man doch an einer Hand abzählen", sagt er. Auch bei ihm gibt es um 22 Uhr die letzte Maß. Wer die danach noch in Ruhe austrinken will und keinen Krach macht, darf aber auch sitzen bleiben.

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