Gilching:Freistaat baut Flüchtlingsheim

Auf dem Areal der Straßenmeisterei werden Container errichtet

Von Christian Deussing, Gilching

Jetzt steht es fest: Die Gemeinschaftsunterkunft für etwa 180 Asylbewerber soll in Gilching auf einer noch unversiegelten Teilfläche der Straßenmeisterei an der Landsberger Straße errichtet werden. Den Plan hatte im vorigen Monat der Gemeinderat bereits einstimmig befürwortet. Das zirka 5000 Quadratmeter große Gelände gehört dem Freistaat Bayern, der in eigener Regie dort eine zweigeschossige Wohncontaineranlage für die Flüchtlinge errichten will. Das bestätigte am Dienstag auf Anfrage Gilchings Bürgermeister Manfred Walter (SPD). Weitere Details und an welchen Zeitplan in diesem Fall gedacht ist, wird der Starnberger Landrat Karl Roth (CSU) an diesem Donnerstag bekannt geben. Dabei soll auch die Situation der Asylsuchenden in sämtlichen Gemeinden im Landkreis und der Bedarf an weiteren Unterkünften erläutert werden, teilte Kreisbehördensprecher Stefan Diebl mit.

Eigentlich sollte das Asylbewerberheim auf dem Gilchinger Volksfestplatz errichtet werden. Doch es stellte sich heraus, dass der versiegelte Boden aufwendig saniert werden müsste und daher baulich und wirtschaftlich als "ungeeignet" für die Containerunterkunft angesehen wurde. Trotzdem hat die Gemeinde den Pachtvertrag für dieses Areal am Starnberger Weg mit dem Landkreis nicht aufgelöst. Denn die Festwiese komme zumindest noch als "Zwischenlösung" zum Beispiel mit Zelten in Frage, sagt Rathauschef Walter. Schließlich wisse man noch nicht, wie lange es dauern könne, bis die Asylbewerberunterkunft neben der Straßenmeisterei gebaut und bezugsfertig sei.

In einer E-Mail an den Bürgermeister hatte Landrat Roth im Juli betont, dass ein Grundstück "ohne Vorbelastung und so hohe Nachfolgekosten" auch aus wirtschaftlicher Sicht besser geeignet sei. Mit der neuen Variante bei der Straßenmeisterei muss nun die Regierung von Oberbayern die Kosten für die Infrastruktur, Container und die Betreuung übernehmen. Die Unterkunft soll wohl mindestens fünf Jahre bestehen, die sich in recht zentraler Lage befinden würde.

Eben das wäre bei einer weiteren Lösung nicht der Fall gewesen, nämlich ein Grundstück zwischen den Sportplätzen und dem Obdachlosenheim an der Weßlinger Straße auszuwählen. Diesen Plan hatte der Gemeinderat ohnehin schon im April mehrheitlich abgelehnt, um eine mögliche "Gettoisierung" von Asylbewerbern am Ortsrand zu vermeiden.

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