Gilching:Einstimmig für den X 910

Gemeinde sagt Ja zur Expressbuslinie nach Großhadern

Von Christian Deussing, Gilching

Die geplante Expressbuslinie X 910 zwischen Weßling und der U 6 in Großhadern rückt immer näher. Denn der Gilchinger Gemeinderat votierte jetzt einstimmig für das Busprojekt, das vor allem die Gewerbegebiete am Sonderflughafen und Gilching Süd anbinden und den Beschäftigten eine Alternative zum Auto bieten soll. In der Sitzung am Dienstagabend erläuterte Susanne Münster, Verkehrsmanagerin des Landkreises Starnberg, das reduzierte und damit kostengünstigere Fahrplankonzept. Hierbei entfallen neun Fahrten jeweils in einer Richtung, weshalb ein Bus eingespart werden kann. Das sei trotzdem noch ein "sehr gutes Angebot für Mitarbeiter und Gilching", den Münchner Südwesten zum Beispiel auch ohne die S-Bahn zu erreichen, sagte Münster.

Die Verkehrsmanagerin freute sich über die einmütige Zustimmung, was aber eigentliche keine Überraschung war. Schließlich hatte das Gremium bereits vor 13 Monaten den geplanten Expressbus einhellig befürwortet - trotz eines voraussichtlich anteilig jährlichen Defizits von 50 000 Euro für die Gemeinde Gilching. Doch mit dem leicht ausgedünnten Fahrplan verringert sich laut Münster das Minus pro Jahr um etwa 12 000 Euro. Dafür gibt es werktags nur zur Hauptverkehrzeit einen 30-Minuten-Takt und samstags zunächst nur einen Stundentakt. Das gilt zumindest für die Testphase der Expresslinie, die im Gilchinger Gebiet drei Haltestelle bedient - zwei an der Friedrichshafener Straße am Flughafen und eine im Gewerbegebiet Süd. Noch müsste der Schnellbus aber hierbei von Oberpfaffenhofen bis Argelsried auf der Autobahn fahren, weil parallel zur A 96 bislang keine Verbindungsstraße zwischen beiden Gewerbegebieten existiert.

Dennoch gab es noch einige Fragen zum neuen Busprojekt: Zum Beispiel wollte Matthias Vilsmayer (Freie Wähler) wissen, in wieweit sich große Firmen an der Linie X 910 beteiligen könnten, in dem sie "gewisse Kontingente an Jahreskarten erwerben und an Mitarbeiter weitergeben". Hierbei verwies Münster an das Jobticket-Prinzip. Zudem sei es bei den Kalkulationen und statistisch wichtig, ob gekaufte Tickets auch genutzt werden. Daher seien "voll besetzte Busse die beste Werbung" für diese Linie, betonte die Expertin.

Münster ging auch auf den Vorschlag aus dem Gremium ein, sinnvollerweise die U 6-Haltestelle Großhadern mit der nahen U 3-Station in Fürstenried West zu verknüpfen. Dort gebe es aber leider keine zusätzliche Möglichkeit für den X 910-Bus zu halten, erklärte Münster. Zudem könnten Fahrgäste, die nach Fürstenried West wollten, in Gauting auf die Buslinie 936 umsteigen. Gefragt wurde überdies, ob nicht auch Elektrobusse eingesetzt werden könnten. Das würden sicher nicht viele Unternehmen anbieten, weil diese für die "Ladeinfrastruktur" zuständig wären, erläuterte Münster.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: