Schlaglöcher und ramponierte Fahrbahnen können für Anlieger richtig teuer werden, wenn die Gemeinde die Straße deshalb erstmalig herstellen muss. Das ist in Gilching in vielen örtlichen Bereichen notwendig: Jährlich müssen drei Straßen saniert werden, die zuvor auch mit Hilfe von Kameraautos überprüft worden sind. Die Gemeinde erhebt "Straßenausbaubeiträge", wobei 90 Prozent der Kosten auf die Anwohner umgelegt werden. Diese müssen manchmal mehr als 10 000 Euro dafür bezahlen und fühlen sich daher von der Kommune bei den Bescheiden oft abkassiert.
Den Unmut und Ärger um diesen Straßenausbau bekommt auch der Gilchinger Rathauschef Manfred Walter (SPD) zu spüren, der jetzt die Bürgerversammlung dazu nutzte, die Sache klarzustellen. So müssten die Gemeinden eben nach gesetzlichen Vorgaben handeln, die eine "Beitragserhebungspflicht" im Verhältnis von 90 zu zehn Prozent vorsehe. Der Bürgermeister verwies auf ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofes (VGH) vor einem Jahr, wonach "nur unter besonderen atypischen Umständen" eine Gemeinde von Ausbaubeiträgen absehen dürfe. Um kreditwürdig zu bleiben, müsse die Kommune jede Einnahmequelle nutzen, erläuterte Walter die Erhebungspflicht. Dagegen dürfe er nicht verstoßen, sonst drohe ihm wegen Untreue im Amt ein Strafverfahren.
Der Bürgermeister versicherte in der Versammlung, dass die betreffenden Straßen "möglichst günstig und auf transparenter Weise" ausgebaut würden. Im kommenden Jahr seien dies die Römerstraße hinter dem Wersonhaus, die Angerfeldstraße und die St.-Gilgener-Straße. Im darauffolgenden Jahr werden die Fichtenstraße, Eichenstraßen und Tonwerkstraße an der Reihe sein. Im Jahr 2020 müssen die Bahnhofstraße, der Wildmoosweg und Fürstenfelder Weg frostsicher gemacht werden. Heuer sind bereits die Waldstraße, der Feichtholzweg und die Andechser Straße in Gilching grundlegend saniert worden.