Gilching:Bewährungsstrafe für Schwarzfahrer

Gilchinger war innerhalb weniger Monate vier Mal in der S-Bahn von Kontrolleuren ertappt worden

Von Christian deussing, Gilching

Einem offenbar unbelehrbaren Schwarzfahrer droht eine fünfmonatige Gefängnisstrafe, wenn er noch einmal ohne gültige Fahrkarte erwischt wird. Der Gilchinger war im vorigen Jahr innerhalb weniger Monate vier Mal in der S-Bahn zwischen Gilching und dem Münchner Marienplatz von Kontrolleuren ertappt worden. Schon zuvor war der Hotelkaufmann wegen Schwarzfahrens zu Geldstrafen verurteilt worden und musste sich überdies wegen eines Betrugs vor Gericht verantworten. "Es tut mir leid, dass ich mich damals wie ein Vollidiot verhalten habe", sagte der Angeklagte im Prozess vor dem Amtsgericht Starnberg. Er versicherte, jetzt immer eine gültige Monatskarte bei sich zu tragen. Das jeweils fällige "erhöhte Beförderungsentgelt" hat der Gilchinger inzwischen gezahlt.

In der Verhandlung hatte der Mann erzählt, nur "vergessen" zu haben, eine Fahrkarte zu lösen. Oder er habe den falschen Geldbeutel eingesteckt. Doch diese Geschichten nahm die Richterin dem Angeklagten nicht ab. Sie ging vielmehr davon aus, dass er "vorsätzlich und hartnäckig" gehandelt habe und regelmäßig schwarz gefahren sein dürfte. Das seien Straftaten und keine Fahrlässigkeiten, auch wenn der Schaden von insgesamt 17,60 Euro eher gering sei, wie die Richterin erläuterte. Es gehe aber darum, dass die Justiz einschreite, wenn man sich "auf Kosten der Allgemeinheit" so verhalte. Denn die Defizite durch erschlichene Leistungen würden auch auf den Fahrpreis umgelegt. Damit der 28-Jährige aber nun die letzte Warnung auch spürt und versteht, muss er als Geldauflage 1500 Euro an einen gemeinnützigen Verein zahlen.

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