Der Spatenstich zur Westumfahrung von Gilching ist nicht mehr weit entfernt. "Es kann bald losgehen", kündigte Gilchings Bürgermeister Manfred Walter (SPD) am Donnerstagabend im Gasthof Widmann an, in den 60 Besucher zur Ortsteilversammlung des Altdorfes gekommen waren. Der Rathauschef ist optimistisch, dass die Klage eines Landwirts gegen die Trasse in wenigen Wochen vom Tisch ist und eine außergerichtliche Einigung erfolgt. "Wir sind in sehr guten Gesprächen", berichtete Walter.
Sobald diese letzte Hürde, bei der es offenbar um bestimmte Flächen geht, genommen ist, wird die Baugenehmigung für die knapp fünf Kilometer lange Umfahrung rechtskräftig. Dann könnten die archäologischen Untersuchungen und die Vorarbeiten für sechs Brücken beginnen. Es muss zudem eine Hochdruckgasleitung verlegt werden, was laut Walter mindestens 200 000 Euro kostet. Der eigentliche Baubeginn für die Entlastungsstraße könnte wohl im nächsten Jahr sein. Das gesamte Projekt kostet etwa 14 Millionen Euro, das die Gemeinde als Sonderbaulast vorfinanzieren muss. Es ist aber mit einem Zuschuss von mehr als 80 Prozent durch den Freistaat zu rechnen.
Zudem wurde mitgeteilt, dass am 2. Mai mit dem Abriss des Posthochhauses der VR-Bank in der Ortsmitte begonnen wird. Stattdessen wird dort ein Gebäude mit Supermarkt, Praxen und Wohnungen errichtet. Mit dem Abriss verschwinden aber auch die Postfächer, was vor allem für Firmen ein Problem ist. Eine Besucherin ärgerte sich, dass Gilching mit fast 19 000 Einwohnern ohnehin keine vernünftige Postfiliale habe. Der Schalter "zwischen zwei Wursttheken" bei Edeka am Bahnhof bezeichnete die Bürgerin als "Zumutung". Walter hofft zumindest, dass im geplanten Gewerbegebiet A 96 beim Porsche-Zentrum Hörmann ein Investor für die Post AG ein Gebäude mit Schließfächern baut.
Endgültig beginnt in diesem Jahr der Umbau des Bahnhofsgebäudes Argelsried in eine Kulturstation mit Tagescafé, Kiosk und öffentlichen Toiletten. Das 1,3 Millionen teure Projekt soll im Jahr 2018 fertiggestellt sein.