Gauting:Rostige Feuerwehrautos

Feuerwehr Gauting

Der Fuhrpark der Feuerwehr Gauting muss wieder modernisiert werden.

(Foto: Feuerwehr Gauting)

Zwei alte Fahrzeuge müssen ausgemustert werden. Die Gemeinde Gauting rechnet mit Kosten in Höhe von 900 000 Euro für die Neuanschaffungen. Ein Teil davon wird durch einen Zuschuss gedeckt

Von Michael Berzl, Gauting

Die Feuerwehr in Gauting muss zwei alte Fahrzeuge ausmustern und dafür in den nächsten beiden Jahren Ersatz beschaffen. Die Kosten dafür belaufen sich auf zusammen etwa 900 000 Euro. Mit großer Mehrheit hat der Finanzausschuss diese Ausgabe gebilligt. Nur die Grünen haben es angesichts der großen Summe abgelehnt, außerplanmäßig gleich zwei Anschaffungen zu finanzieren. Die Zustimmung im Gemeinderat am kommenden Dienstag gilt jedoch als sicher. Etwa ein Drittel der Kosten werden durch Zuschüsse gedeckt.

Die Gemeinderäte konnten sich im Februar bei einem Besuch im Feuerwehrhaus selbst einen Eindruck davon verschaffen, in welch schlechtem Zustand sich ein Tanklöschfahrzeug und ein Löschgruppenfahrzeug befinden. Einige Teile seien schon stark verrostet, schilderte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger im Ausschuss. "Die Trittbretter fallen schon ab", sagte sie. Beide Autos haben schon einige Einsätze hinter sich und mussten dabei viel aushalten.

Das Tanklöschfahrzeug, das nun ausgemustert wird, ist nach Angaben des Feuerwehr-Vorsitzenden Martin Strasser schon 28 Jahre alt und wird im nächsten Jahr ersetzt werden durch ein Löschgruppenfahrzeug. Das jetzige Löschgruppenfahrzeug ist 18 Jahre alt und wird 2018 ersetzt werden durch ein "Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug", wie der Fachbegriff heißt. Es ist bei jedem Einsatz unterwegs. Es habe große Korrosionsschäden vor allem an tragenden Verbindungsteilen am Fahrzeugaufbau, berichtet Strasser. Der Rost hat der Konstruktion schon so sehr zugesetzt, dass einiger Aufwand nötig ist, um den Wagen weiter benutzen zu können. Dieses Jahr sei das Fahrzeug beim TÜV zunächst mit Mängeln durchgefallen. Erst nach einer Reparatur hat es die technische Abnahme bestanden.

Eine Reparatur des Aufbaus mit den Geräten war im Haushalt der Gemeinde bereits mit 40 000 Euro eingeplant, eine Bewertung durch eine Firma ergab jedoch, dass es sich eigentlich um einen Totalschaden handelt. Strasser kommt daher zu dem Ergebnis: "Ein neuer Aufbau auf einem fast 20 Jahre alten Fahrgestell ergibt wenig Sinn".

Bürgermeisterin Kössinger sprach sich im Ausschuss für eine "Parallelbeschaffung" aus, die für die Feuerwehr auch logistische Vorteile habe, da dann zwei Fahrzeuge gleichen Typs gekauft werden sollen. Der Übungsaufwand könne damit deutlich reduziert werden, der Ablauf bei Einsätzen könne optimiert werden, erläutert der Feuerwehrvorsitzende Strasser dazu der SZ. Das Bereithalten von Ersatzteilen würde vereinfacht. Er hofft außerdem, dass sich ein günstigerer Preis erzielen lässt, wenn die Gautinger gleich zwei Wagen ausschreiben. Schließlich könnte sich die Gemeinde die im Haushalt bereits eingeplante Sanierung sparen.

Für die komplizierte Ausschreibung nach Europarecht will die Gemeinde ein einschlägig erfahrenes Beratungsbüro einschalten. Eigentlich ist im Haushalt lediglich der Kauf eines Feuerwehrautos eingeplant gewesen; das zweite sollte erst später folgen. Nun fällt der gesamte Betrag schon früher an. "Das können wir uns nicht leisten bei unserer derzeitigen Haushaltslage", mahnte vergeblich die Grünen-Gemeinderätin Anne Franke.

Was mit den beiden ausgemusterten Fahrzeugen geschehen soll, ist noch offen. Benedikt Kössinger (CSU) schlug vor, sie der Syrienhilfe des Kabarettisten Christian Springer zur Verfügung zu stellen. Im Dezember 2013 waren bereits Wagen aus Gauting in das Krisengebiet gebracht worden.

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